Neue Professorin in Jena: Revolutionäre Forschung zum Mikrobiom!

Sarela García-Santamarina wird Professorin in Jena und leitet die neue Abteilung für Mikrobiomforschung, um Medikamentenwirkungen zu untersuchen.
Sarela García-Santamarina wird Professorin in Jena und leitet die neue Abteilung für Mikrobiomforschung, um Medikamentenwirkungen zu untersuchen.

Am 8. Januar 2025 wurde Sarela García-Santamarina als neue Professorin am Leibniz-HKI und der Universität Jena ernannt. Sie leitet die neu gegründete Abteilung für Deep Microbiome Metabolomics. Ihr Forschungsschwerpunkt befasst sich mit den komplexen Stoffwechselprozessen von Mikroorganismen und deren Einfluss auf Arzneiwirkstoffe. Ziel ist es, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie das menschliche Darmmikrobiom die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflusst. Am 7. Januar überreichte Prof. Dr. Karina Weichold die Ernennungsurkunde an García-Santamarina.

García-Santamarina, die aus Spanien stammt, wurde im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens berufen. Ihre Ausbildung umfasst ein Chemiestudium in Spanien, einen Master in Molekularbiologie in London sowie eine Doktorarbeit in Biomedizin in Spanien. Danach absolvierte sie eine Postdoc-Forschung in Durham, USA, gefolgt von einer zweiten Postdoc-Phase am EMBL in Heidelberg. Vor ihrem Wechsel nach Jena leitete sie eine eigene Forschungsgruppe in Portugal. Ihre Arbeit am Leibniz-HKI soll bedeutende Erkenntnisse zur Verstoffwechselung neuer Wirkstoffe für die Medikamentenentwicklung liefern.

Kooperation und Forschungsziele

Die neue Professorin plant eine enge Zusammenarbeit mit dem Jenaer Exzellenzcluster Balance of the Microverse sowie mit Bioinformatikern. Diese interdisziplinäre Herangehensweise ist wichtig, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mikroben und Arzneimitteln besser zu verstehen. Insbesondere ist die Rolle des Mikrobioms für die Wirksamkeit von Therapien von wachsendem Interesse in der Forschung.

Ein weiterer bedeutender Aspekt der Mikrobiomforschung zeigt sich in der Arbeit von Dr. Lukas Mager an der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Tübingen. Er erhielt einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrates in Höhe von rund 2 Millionen Euro. Mager leitet eine Max-Eder Nachwuchsgruppe und hat das Ziel, die Zusammenhänge zwischen spezifischen Bakterien im Mikrobiom und dem Risiko für Darmkrebs sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen zu untersuchen.

Forschung und Innovation

Mager hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, die Vielzahl der Bakterien auf 10 bis 20 relevante Arten zu reduzieren, um ihre Pathogenität besser zu verstehen. Dabei kommt auch maschinelles Lernen zum Einsatz. Erste Ergebnisse seiner Forschung identifizieren bereits Kandidaten, die mit Risikofaktoren für entzündliche Darmerkrankungen verknüpft sind. Mager plant, diese Erkenntnisse in die klinische Praxis zu integrieren, um die Behandlung von Patienten zu verbessern.

Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsende Bedeutung der Mikrobiomforschung, insbesondere im Hinblick auf ihre Rolle im Gesundheitswesen und bei der Entstehung von Krankheiten wie Krebs oder Diabetes. Sowohl die Arbeit von García-Santamarina als auch die von Mager zeigen das Potenzial, das Wissen über das Mikrobiom in therapeutische Anwendungen zu überführen und dadurch neue Wege in der Medizin zu eröffnen.

Für wissenschaftliche Anfragen steht Dr. Michael Ramm vom Leibniz-HKI zur Verfügung. Er kann unter michael.ramm@leibniz-hki.de oder telefonisch unter 03641 5321011 erreicht werden.

Weitere Informationen über die darüber hinausgehende Forschung zu den vielfältigen Aspekten des Mikrobioms finden sich in der Studie von Koppel et al., die sich mit chemischen Transformationen von Xenobiotika durch die menschliche Mikrobiota beschäftigt, und in den Arbeiten von Cani über Metaboliten und deren Rolle in metabolischen Erkrankungen, die über die Plattform Nature zugänglich sind. Ergänzende Informationen über die Mikrobiomforschung sind auf der Webseite der Medizinischen Fakultät Tübingen erhältlich.

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