Jenoptik: Umsatzrekord trotz herausforderndem Marktumfeld!

Jenoptik in Jena präsentiert 2024 Rekordumsatz, trotz Rückgang im Automotive-Bereich. Ausblick auf Halbleiter-Aufschwung erwartet.
Jenoptik in Jena präsentiert 2024 Rekordumsatz, trotz Rückgang im Automotive-Bereich. Ausblick auf Halbleiter-Aufschwung erwartet.

Am 12. Februar 2025 präsentierte der Konzernchef von Jenoptik, Stefan Traeger, in Jena vorläufige Zahlen für das Jahr 2024. Das Unternehmen, eines der erfolgreichsten in Thüringen und an der Deutschen Börse notiert, konnte Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis melden. Der Umsatz stieg um rund fünf Prozent auf circa 1,12 Milliarden Euro, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um etwa sechs Prozent auf 222 Millionen Euro anstieg. Diese Zahlen belegen die starke Position von Jenoptik im Photonik-Markt, insbesondere in Halbleiter und Elektronik, Life Science und Medizintechnik sowie Smart Mobility.

Allerdings gibt es auch herausfordernde Entwicklungen. Das Halbleiter-Geschäft floriert zwar, doch spürt man einen Rückgang von Aufträgen aus der Automobilindustrie. Der Auftragseingang fiel um knapp sechs Prozent auf 1,03 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Zudem verringerte sich der Auftragsbestand von 745 Millionen auf rund 670 Millionen Euro. Die Unsicherheiten im politischen und wirtschaftlichen Umfeld wirken sich nachteilig auf die Marktbedingungen aus. Dennoch wird für das zweite Halbjahr 2025 ein Marktwachstum in der Halbleiter-Industrie erwartet.

Wirtschaftliche Kennzahlen und Prognosen

Die EBITDA-Marge von Jenoptik verbesserte sich leicht auf etwa 19,9 Prozent. In Bezug auf die Eigenkapitalquote konnte das Unternehmen diese auf rund 56 Prozent steigern, was das finanzielle Fundament stärkt. Dennoch fiel der Free Cashflow vor Zinsen und Steuern auf etwa 103 Millionen Euro, was einen Rückgang zu den 127,3 Millionen Euro des Vorjahres darstellt. Der Vorstand betont, dass der anhaltende Rückgang der Nachfrage, insbesondere im Automotive-Sektor, eine große Herausforderung darstellt.

Starke Marktposition in Thüringen

Thüringen hat sich als bedeutender Standort in der Mikroelektronikindustrie entwickelt, mit etwa 56 Unternehmen und rund 5.500 Beschäftigten in diesem Sektor. Die Region konzentriert sich schwerpunktmäßig auf anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs), während asiatische Firmen den Bereich integrierter Schaltkreise (ICs) dominieren. Die Integration von Mikroelektronik und Photonik wird als vielversprechender Ansatz für die zukünftige Stärkung der Branche angesehen. Bildung, Forschung und innovative Politiken sind entscheidend, um die technologische Souveränität Europas zu fördern und Abhängigkeiten abzubauen.

Um diese Ziele zu erreichen, haben sowohl die EU als auch die Bundesregierung Initiativen ins Leben gerufen, wie das Europäische Chipgesetz und die IPCEI-Initiative, die staatliche Beihilfen von bis zu 8,1 Milliarden Euro für zahlreiche Projekte bereitstellt. Dies zeigt sich auch in den Förderungen, die Thüringen für Unternehmen wie Carl Zeiss SMT GmbH und X-Fab Mems Foundry GmbH erhält. Der European Chips Act untermauert den starken Willen zur Unterstützung der europäischen Halbleiterindustrie mit einem Budget von 44 Milliarden Euro.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Jenoptik trotz herausfordernder Bedingungen eine starke Marktstellung hält. Mit optimistischen Aussichten auf einen Aufschwung im Halbleiterbereich im zweiten Halbjahr 2025 bleibt das Unternehmen ein zentraler Akteur in der sich dynamisch entwickelnden Mikroelektroniklandschaft Thüringens.

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