Graffiti-Schmierereien in Jena: Polizei sucht Zeugen für Weihnachts-Vandalismus!

Fünf Graffiti-Attacken beschädigen Jenaer Nahverkehrswaggons. Polizei sucht Zeugen nach Vorfall am 25. Dezember 2024.
Fünf Graffiti-Attacken beschädigen Jenaer Nahverkehrswaggons. Polizei sucht Zeugen nach Vorfall am 25. Dezember 2024.

Am ersten Weihnachtsfeiertag, kurz vor 3 Uhr, wurden fünf Waggons des Jenaer Nahverkehrs mit Graffiti beschmiert. Der Vorfall ereignete sich im Bereich Dornburger Straße, wo der Schriftzug „Merry X-Mas“ deutlich zu erkennen war, während andere Schriftzüge unleserlich blieben. Der geschätzte Sachschaden beläuft sich auf etwa 5.000 Euro. Die Polizei Jena sucht nun Zeugen, die Hinweise zu den Tätern geben können. Hinweise können unter der Telefonnummer 03641-810 an die Polizei Jena gemeldet werden, wie Jenaer Nachrichten berichteten.

In einem größeren Kontext zeigt sich ein besorgniserregender Anstieg von Graffiti-Delikten in Deutschland. Laut Welt gab es im letzten Jahr in Brandenburg 10.100 Fälle, was fast einem Drittel mehr als im Jahr 2005 entspricht. Die geschätzten jährlichen Schäden durch Graffiti belaufen sich auf zwischen 200 und 400 Millionen Euro. Der Städte- und Gemeindebund fordert ein schärferes Durchgreifen und die Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten.

Motivationen und Herausforderungen

Die Ermittlungen zeigen, dass Graffiti-Crews zunehmend großflächig Schallschutzwände und Bahnhöfe mit Spraydosen, breiten Stiften und Farbrollern beschmieren. Die Motive der Jugendlichen reichen von Frust und Hass auf die Gesellschaft bis hin zur Perspektivlosigkeit und dem Wunsch nach öffentlicher Präsenz. Aggressive Revierkämpfe zwischen Berliner und Brandenburger Graffiti-Crews, insbesondere um S-Bahn-Waggons, verschärfen die Situation.

Im letzten Jahr wurden 1711 Tatverdächtige ermittelt, die meisten von ihnen waren zwischen 14 und 20 Jahren alt. Die Forderung nach einer konsequenteren Strafverfolgung und beschleunigten Verfahren gegen Graffiti-Täter wird immer lauter. Beispielsweise wurden im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2002, als nur rund 4060 Graffiti-Delikte registriert wurden, erhebliche Steigerungen verzeichnet. In Eisenhüttenstadt wurden vier Jugendliche beim Beschmieren von Schulen und Autos erwischt, was einen Gesamtschaden von 30.000 Euro verursachte. Weitere Vorfälle zeigen, dass die Problematik weiter besteht und die Gesellschaft vor großen Herausforderungen steht.

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