Warten auf Kinderärzte: Schkeuditzer Eltern in Sorge um Versorgung!

In Schkeuditz ist die kinderärztliche Versorgung angespannt. Derzeit gibt es nur eine niedergelassene Kinderärztin, während die Bevölkerung wächst und die Nachfrage steigt. Eltern berichten von langen Wartezeiten und unzureichender medizinischer Versorgung für ihre Kinder. Die Situation könnte sich zwar verbessern, denn eine zweite Kinderärztin plant, eine Praxis in der Stadt zu eröffnen. Allerdings steht der Antrag auf einen Kassensitz noch aus, was die Hoffnungen der Eltern dämpft. Die LVZ berichtet, dass die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) momentan keinen Bedarf für einen weiteren Kassensitz sieht.
Die CDU-Stadträtin Katrin Gurt hebt hervor, dass die Antragsprozesse in der Vergangenheit viele potenzielle Praxisgründer abgeschreckt haben. Ein Antrag auf Zulassung im Sonderbedarf wurde bereits im November 2024 bei der KVS eingereicht und es ist aktuell unklar, wann eine Entscheidung darüber getroffen wird. Die KVS hat angekündigt, dass die Prüfung des Antrags mehrere Monate in Anspruch nehmen kann und eine umfassende Analyse der Versorgungssituation erfordert.
Bedarf an kinderärztlicher Versorgung
Die derzeitige Versorgungsleere wird durch einen kontinuierlichen Anstieg an Familienzuzug verschärft. Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU) kritisiert die Verzögerungen und verweist auf den nachweisbaren Bedarf seit 2018. Eine Umfrage unter Schkeuditzer Familien ergab, dass über 300 Teilnehmer alarmierende Ergebnisse bezüglich Wartezeiten und Platzmangel in der Praxis angaben.
Obwohl die kinderärztliche Versorgung in Sachsen durchschnittlich einen Versorgungsgrad von 140 Prozent aufweist, ist dieser Wert differenziert zu betrachten. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen betont, dass es in den ostdeutschen Bundesländern eine stark ausgeprägte Nachfrage nach kinderärztlichen Leistungen gibt, insbesondere auch in Sachsen. Der hohe Anteil der Kinder in Tageseinrichtungen trägt zur steigenden Nachfrage bei.
Zukunftsperspektiven für Kinderärzte
Die KVS arbeitet weiterhin daran, die Versorgungsstruktur langfristig zu sichern, und hat dafür die Arzt-/Einwohnerrelationen angepasst. Neu eingerichtete Zulassungsmöglichkeiten in verschiedenen Regionen sollen dazu beitragen, mehr Kinderärzten die Beantragung eines Kassenarztsitzes zu ermöglichen. Dies gilt beispielsweise für Chemnitz, wo eine halbe Stelle, und für den Mittleren Erzgebirgskreis, wo eine Stelle zur Verfügung steht.
Die aktuelle Situation in Schkeuditz verdeutlicht die Notwendigkeit einer praxisnahen Lösung. Trotz der allgemeinen guten Versorgungsquote ist die spezifische Herausforderung der Wartelisten und der Platzmangel in der alleinigen Praxis in Schkeuditz drängend. Es bleibt abzuwarten, wann endgültige Entscheidungen zur zweiten Kinderarztpraxis getroffen werden.
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