Torgaus Bären Bea und Benno: Frühlingserwachen im Schloss Hartenfels!

Im Landkreis Nordsachsen erwachen Torgauer Bären Bea und Benno aus dem Winterschlaf – Führungen ab April 2023 bieten Einblicke in ihre Haltung.
Im Landkreis Nordsachsen erwachen Torgauer Bären Bea und Benno aus dem Winterschlaf – Führungen ab April 2023 bieten Einblicke in ihre Haltung.

In Torgau, einer Stadt mit einer langen Tradition in der Bärenhaltung, erwachen die Braunbären Bea und Benno aus ihrem Winterschlaf. Wie Welt berichtet, stehen ab April bis Oktober 2023 Führungen an, die den Besuchern die Gelegenheit bieten, die Tiere aus nächster Nähe zu erleben. Höhepunkt dieser Veranstaltungen wird der Besuch der Bären im Außengehege sein, zu dem auch die Möglichkeit gehört, bei den Fütterungen zuzusehen.

Die Tradition der Bärenhaltung in Torgau reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Die Braunbären gehören zum Landkreis Nordsachsen und werden von speziellen Bärenpflegerinnen betreut, die beim Landratsamt angestellt sind. Diese Pflegerinnen tragen dazu bei, dass die Bärenbestände auch künftig in Torgau erhalten bleiben.

Erinnerungen und Herausforderungen

Der stellvertretende Landrat Jens Kabisch (SPD) äußert sich zur Bärenpflege und bekräftigt, dass die Bärenhaltung nicht infrage gestellt wird. Er betont zudem die Tradition des jährlichen Frühlingserwachens, bei dem insbesondere Kinder die Bären aus ihrem Winterschlaf rufen. In diesem Jahr nehmen die zehn Jahre alten Braunbären Benno und Bea, die vor acht Jahren aus einem überfüllten Bärengehege in Nordrhein-Westfalen zu uns kamen, eine zentrale Rolle ein.

Kritik an den Haltungsbedingungen

Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung für Bären, hat die Bären 2015 nach Torgau vermittelt, um eine Wiederaufnahme der Bärenzucht zu verhindern. Gleichzeitig äußerte er Kritik an den Haltungsbedingungen im Torgauer Bärengehege, das er als suboptimal bezeichnete. Vor 20 Jahren schlug er bereits eine artgerechtere Umgestaltung vor, die jedoch abgelehnt wurde.

Schmiedel erläutert, dass artgerechte Wildtier- und Bärenhaltung nur in der freien Natur möglich sei. In Gefangenschaft könne lediglich eine verhaltensgerechte Haltung erreicht werden, die mehr Platz und eine Anpassung an die natürliche Umwelt der Tiere erfordere. In der Diskussion um Tierschutz und artgerechte Tierhaltung bleibt das Thema herausfordernd und sensibel.

Für Interessierte bietet sich die Gelegenheit, mehr über die Haltung von Braunbären in Torgau und ähnliche Initiativen in Deutschland zu erfahren, wie auf der Seite von Spiegel zu finden ist.

Details
Quellen