Zukunft des Rundfunks: Diskussion über Glaubwürdigkeit und Akzeptanz!

Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) steht im Zentrum einer anstehenden Veranstaltung beim Ost-West-Forum in Gödelitz am 15. April um 18 Uhr. Unter dem Titel „Vergangenheit und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ werden die Journalisten Wolfgang Herles und Michael Schmidt über die Herausforderungen und Perspektiven des ÖRR diskutieren. Dies ist besonders relevant, da die Rundfunkkommission der Länder bereits im März 2023 den „Rat für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, kurz Zukunftsrat, einsetzte.
Der Zukunftsrat hat die Aufgabe, eine langfristige Perspektive für den ÖRR über das laufende Jahrzehnt hinaus zu entwickeln. Kernziel ist die Wiederherstellung der Akzeptanz und Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Dieser Rat wurde beauftragt, Empfehlungen zu erarbeiten, die sich mit dem Verhältnis zwischen Rundfunkanbietern, der Öffentlichkeit und der Politik auseinandersetzen.
Hintergründe und historische Konflikte
Die aktuelle Situation des ÖRR ist geprägt von historischen Konflikten, wie beispielsweise dem Versuch der Zerschlagung des NDR zwischen 1978 und 1980 sowie der Übernahme des DDR-Rundfunks im Jahr 1989/1990. Wolfgang Herles, der beim Bayerischen Rundfunk begann und später als Leiter des ZDF-Studios Bonn tätig war, bringt wertvolle Erfahrungen in diese Diskussion ein. Sein Pendant, Michael Schmidt, hat eine Karriere beim DDR-Fernsehen und als Chefreporter beim NDR in Mecklenburg-Vorpommern hinter sich und ist heute Buchautor.
Am 18. Januar 2024 stellte der Zukunftsrat seine Vorschläge und Empfehlungen der Öffentlichkeit vor. Der Bericht des Rates ist offenbar eine Grundlage, um den ÖRR in einem sich verändernden Medienumfeld neu zu positionieren. Besonders die gesellschaftliche Akzeptanz der Programme und deren Glaubwürdigkeit sind essentielle Faktoren, die sich durch Marktanteile messen lassen.
Finanzierung und Herausforderungen
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland wird hauptsächlich durch Rundfunkabgaben finanziert. Diese Abgaben sind umstritten, da Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Fernsehgebühren in Europa gehört. Etwa 9,1 Milliarden Euro fließen jährlich in die Finanzierung des ÖRR, und die Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) legt diese Beiträge fest. Zudem dürfen öffentlich-rechtliche Sender bis 20:00 Uhr maximal 20 Minuten Werbung ausstrahlen.
Die Finanzierung des ÖRR ist jedoch nur ein Teil der Diskussion. Die Einführung des privaten Fernsehens in den 1980er Jahren hat die Medienlandschaft deutlich verändert. In den letzten Jahren hat sich der Wettbewerb auf dem Rundfunkmarkt verschärft. Es finden regelmäßige politische Auseinandersetzungen über die Finanzierung des ÖRR statt, während die Gesellschaft nach alternativen Modellen zur Rundfunkgebühr fragt. Eigentlich war ein geräteunabhängiger Rundfunkbeitrag bereits 2010 beschlossen worden, um den Herausforderungen der digitalen Ära zu begegnen.
Der Kontext des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist vielfältig, vom Grundversorgungsauftrag bis hin zur politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit. In Europa gibt es zahlreiche öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, und die Finanzierungssysteme sind unterschiedlich. Die EU-Kommission prüft aktuell die Finanzierungsmodelle des ÖRR angesichts der Beschwerden privater Rundfunkbetreiber, was deutlich macht, dass der öffentliche Rundfunk vor komplexen Herausforderungen steht.
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