Zukunft der Staatlichen Kunstsammlungen: Bernd Ebert kündigt Vision an!

Bernd Ebert, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, fördert Forschung und digitale Innovation für eine zukunftsfähige Museumsarbeit.
Bernd Ebert, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, fördert Forschung und digitale Innovation für eine zukunftsfähige Museumsarbeit.

Bernd Ebert, der neue Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, blickt auf eine lange und vielfältige Karriere im Kunstsektor zurück. Seine Ausbildung zum Bankkaufmann sowie Studien in Kunstgeschichte, Jura und Betriebswirtschaft haben ihn optimal auf seine Aufgabe vorbereitet. Seit seiner Ankunft in Dresden im Jahr 1992 verfolgt er die kulturelle Entwicklung der Stadt. Diese Zeit hat ihm nicht nur einen umfassenden Überblick über die lokalen Gegebenheiten, sondern auch über die internationalen Kunstszene verliehen. Eberts Familie stammt aus Thüringen, und seine Aufenthalte in Magdeburg sowie seine beruflichen Erfahrungen in Berlin und München haben seine Perspektiven weiter bereichert.

Eberts bisherige berufliche Laufbahn umfasst Praktika in verschiedenen Bereichen des Museums, darunter bei einem Kunsttransport-Anbieter und einem Kunstversicherer. Diese Erfahrungen haben ihm die enge Verbindung zwischen Kunst und Geld verdeutlicht und seinen Wunsch gestärkt, zu verstehen, wie ein Museumsbetrieb als Wirtschaftsunternehmen funktioniert. Mit seinem Vertrag, der bis 2033 läuft, plant Ebert eine ehrgeizige Vision für die Zukunft der Kunstsammlungen zu entwickeln. Hierbei setzt er auf einen partizipativen Führungsstil, der die aktive Beteiligung aller Mitarbeiter fördert.

Fokus auf Forschungsarbeit und Besuchsqualität

Die Forschungsarbeit soll unter Eberts Leitung an den Museen vorangetrieben werden. Ein zentraler Bestandteil seines Plans ist es, die Sammlung systematisch zu erschließen und zu digitalisieren. Dabei strebt er eine Verbesserung der Besuchsqualität an, um das Gesamterlebnis für die Besucher zu optimieren. Ein digitaler Ausspielweg ist ihm wichtig, auch wenn er sich bislang noch nicht mit Plattformen wie TikTok beschäftigt hat. Eberts Blick in die Zukunft beinhaltet auch eine verstärkte Kooperation mit Universitäten und anderen Kultureinrichtungen.

In einem breiteren Kontext ist die Klärung des Schicksals von Kunstwerken, insbesondere vor, während und nach dem Nationalsozialismus, eine zentrale Verantwortung Deutschlands. Dies umfasst nicht nur die Kunstgeschichte, sondern auch deren Zusammenwirken mit Philosophie, Zeitgeschichte und Rechtswissenschaften. Der Kunstraub der Nationalsozialisten steht hierbei im Fokus der Provenienzforschung, die zu einer umfassenden wissenschaftlichen Theorie- und Handlungsbasis führt. Themen wie der Kunstmarkt, der Kunsthandel und der Status außereuropäischer Kulturgüter in westlichen Sammlungen sind elementare Aspekte dieser Forschung.

  • Der Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI) wurde 1946/1947 gegründet und beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Kunstgeschichte des Nationalsozialismus.
  • Das ZI ist für Beratungen und Amtshilfen bei Landeskriminalämtern in Berlin und München tätig.
  • Es hat eine Reihe von Forschungs-, Erschließungs-, Digitalisierungs- und Datenbankprojekten im Bereich Provenienzforschung initiiert.
  • Zu den exzellenten Ressourcen des ZI zählen eine umfangreiche Bibliothek und Photothek.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolf Tegethoff als stellvertretender Vorsitzender der Limbach-Kommission sowie als Gründungsmitglied des Forschungsverbunds Provenienzforschung Bayern, setzt sich das ZI kontinuierlich dafür ein, die relevanten Fragen der Kunstgeschichtsforschung auf internationaler Ebene voranzubringen.

Bernd Ebert steht damit an einem wichtigen Schnittpunkt, an dem er die Kunstsammlungen in Dresden nicht nur als kulturelle Institution, sondern auch als Teil eines größeren geschichtlichen und wissenschaftlichen Diskurses gestalten kann. Sein Ziel ist es, die Bedeutung der Kunst für die Gesellschaft in den kommenden Jahren noch weiter zu stärken.

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