Revolution in der Prothesenindustrie: Farbscanner setzt neue Maßstäbe!

Das Dresdner Prothesenwerk präsentiert auf der Expolife 2025 eine KI-gestützte Neuheit zur farblichen Anpassung von Prothesen.
Das Dresdner Prothesenwerk präsentiert auf der Expolife 2025 eine KI-gestützte Neuheit zur farblichen Anpassung von Prothesen.

Heute ist der 20.03.2025 und das Dresdner Prothesenwerk „schubert und braun prothesenwerk GmbH“ hat auf der Expolife 2025 eine Weltneuheit präsentiert. In den Tagen vom 20. bis 22. März wird das Unternehmen den Farbscanner Xade nano+ vorstellen, der speziell zur farblichen Anpassung von Prothesen entwickelt wurde. Diese Neuheit nutzt eine KI-gestützte Farbanalyse, um den gewünschten Farbwert präzise zu erkennen.

Das primäre Ziel ist es, Prothesen so realistisch wie möglich wirken zu lassen, indem feine Hautnuancen und Farbverläufe genau nachgeahmt werden. Die Bedienung des Gerätes ist intuitiv gestaltet und erfolgt über eine App auf einem kompatiblen iPhone. Nutzer können entweder eine Farbabstimmung für die Haut oder für die Nägel auswählen.

Innovative Technologie für eine präzise Anpassung

Ein integrierter Mikroskopmodus ermöglicht es, Details von Haut oder Nägeln mit bis zu 15-facher Vergrößerung zu betrachten. Um exakte digitale Farbwerte zu erzeugen, wird jeder Bereich dreimal gescannt. Diese Technologie bietet eine signifikante Verbesserung der farblichen Anpassung von Silikonprothesen und kann die Auswahlzeit für Orthopädietechniker deutlich reduzieren.

Das Unternehmen wurde im Jahr 2013 gegründet und gilt mittlerweile als führender Anbieter individueller Silikonprothesen. Insgesamt beschäftigt es 24 Mitarbeiter, die in der Lage sind, eine breite Palette an Produkten, darunter Finger-, Hand-, Zehen-, Vorfuß- und Beinprothesen, herzustellen. Dabei kommen hochtemperaturvernetzende medizinische Silikone zum Einsatz.

Dazu betont das Unternehmen, dass alle Prothesen individuell farblich abgestimmt und detailgetreu gestaltet sind. Die Kundenbasis reicht von Sanitätshäusern, Orthopädietechnikern und Rehabilitationszentren bis hin zu Krankenhäusern und Krankenkassen. Die Herstellung erfolgt im modernen 3D-Druckverfahren, das eine hohe Präzision und Individualität ermöglicht.

Farbscanner im Wettbewerb und die Entwicklung der Technologie

Der Xade nano+ zählt zur neuen Generation von Farbmessgeräten und bietet im Vergleich zu klassischen Geräten eine innovative Lösung. Diese neuen Geräte bestehen überwiegend aus Beleuchtung und Software und nutzen die Optik von iPhones als Sensor. In der Vergangenheit waren Präzisionsgeräte wie das Spectrophotometer von X-Rite oder die günstigeren Farbmesstechnikgeräte, z.B. das ColorReader von Datacolor, die einzigen Optionen auf dem Markt.

Im aktuellen Test zeigte der Xade nano+ eine durchschnittliche Farbabweichung von Ø-DeltaE00 1.34, was ihn im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten wie dem i1Pro2 und dem NCS Colourpin SE hervorhebt. Während das i1Pro2 und Colourpin SE höhere Farbabweichungen aufwiesen, stellte sich der Xade nano+ als überraschend genau heraus. Das Gerät wird über Lightning oder USB-C mit Energie versorgt, sodass keine externe Stromquelle benötigt wird, und ermöglicht Messungen ohne zusätzliches Notebook.

Die Entwicklung dieser Technologie ist dynamisch. Die App zur Steuerung der Funktionen dient nicht nur der Bedienung, sondern bietet auch verschiedene Modi, um unterschiedliche Farbbereiche zu erfassen. Der Batch-Modus ermöglicht es, mehrere Messungen in Serie ohne Wartezeit durchzuführen, während der Scan-Modus präzise Durchschnittswerte ermittelt.

Zusammen mit den Fortschritten im 3D-Druck, die die individuelle Herstellung von Orthesen und Prothesen fördern, zeigt sich ein klarer Trend zur patientengerechten Anpassung in der Medizintechnik. Die innovativen Verfahren ermöglichen nicht nur ästhetische Anpassungen, sondern auch eine erhebliche Verbesserung in der Genauigkeit und Herstellungszeit für orthopädische Hilfen.

Das Dresdner Prothesenwerk bewirbt sich außerdem um den Preis „Sachsens Unternehmer:in des Jahres 2025“, dessen Gewinner am 16. Mai gekürt werden.

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