Gerhard Richter wird 93: Jubiläumsausstellungen in seiner Heimatstadt!

Am 9. Februar 2025 feiert Gerhard Richter seinen 93. Geburtstag mit Sonderausstellungen in Dresden, die sein Werk und seine Bedeutung würdigen.
Am 9. Februar 2025 feiert Gerhard Richter seinen 93. Geburtstag mit Sonderausstellungen in Dresden, die sein Werk und seine Bedeutung würdigen.

Gerhard Richter feiert am 9. Februar 93 Jahre seines Lebens. Dieser bedeutende zeitgenössische Künstler wurde 1932 in Dresden geboren und hatte eine prägende Rolle in der Kunstwelt. Nach dem Umzug in den Westen, wo er sich in Düsseldorf niederließ, etablierte Richter eine Karriere, die von einer Vielzahl an Stilrichtungen geprägt ist. Bekannt für seine Verwendung von Fotografie, Malerei sowie realistischen und abstrakten Darstellungen, zählt er zu den teuersten lebenden Künstlern weltweit.

In seiner Geburtsstadt Dresden, wird zu Ehren von Richters Geburtstag gleich zwei Sonderausstellungen veranstaltet. Marion Ackermann, die ehemalige Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD), kündigte eine Ausstellung im Mai an, die Richters „Birkenau-Zyklus“ mit der Musik des estnischen Komponisten Arvo Pärt verbindet. Diese innovative Verbindung von Malerei und Musik wird in der Kunsthalle im Lipsiusbau durch originale Notenblätter und Klanginstallationen von Pärt ergänzt.

Aufstellung der Ausstellungen

Die zweite Ausstellung, betitelt „Spiegel im Spiegel. Estnische und deutsche Kunst von Lucas Cranach bis Arvo Pärt und Gerhard Richter“, präsentiert rund 140 Werke der deutschen und estnischen Kunst. Diese Zusammenstellung unterstreicht die kulturellen Verbindungen zwischen den beiden Ländern und wird von einer Vielzahl von Veranstaltungen begleitet, die den Dialog zwischen der Kunst und ihrer Geschichte fördern.

Ein weiteres Highlight in der Welt von Gerhard Richter ist die geplante Sonderschau im Gerhard Richter Archiv im Dresdner Albertinum, die im Dezember beginnen soll. Sie feiert das 20-jährige Bestehen des Archivs im Jahr 2026 und wird zahlreiche bisher nicht ausgestellte Objekte, Werke und Kuriositäten präsentieren. Dazu zählen etwa ein 1992 von Richter entworfenes Kaffeeservice sowie Einladungen, die mit Gummibärchen und Luftballons versehen sind.

Richters künstlerische Entwicklung und Würdigung

Richters Kunstschaffen umfasst eine Vielzahl von Techniken. Besonders hervorzuheben ist seine Entdeckung der Rakel-Technik in den 1960er Jahren, bei der er ohne Pinsel arbeitet. Diese Methode ermöglicht es ihm, Farbe auf den Leinwänden aufzutragen, was seinen Werken einen einzigartigen Ausdruck verleiht. Werke wie „Betty“, das den Hinterkopf seiner Tochter in einer leicht verschwommenen Darstellung zeigt, sind Beispiele für seine fotorealistischen Ölbilder.

Sein „Birkenau“-Zyklus, bestehend aus abstrakten Übermalungen von Fotografien von Häftlingen des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, stellt ein zentrales Werk seiner Karriere dar. Es ist ein kraftvolles Zeugnis der deutschen Auseinandersetzung mit der Nazi-Diktatur und wird im Westeingang des Berliner Reichstags ausgestellt, wo es als Symbol für die Erinnerungskultur des Landes dient. Norbert Lammert sagte dazu: „Wer in diesen Platz der deutschen Demokratie will, der muss hier durch. Zwischen ‚Birkenau‘ und Nationalflagge.“

Richters Engagement für die Kunst bleibt unermüdlich. Trotz der Aufgabe des Malens ist er weiterhin aktiv, insbesondere im Bereich der Arbeiten auf Papier. Zuletzt präsentierte er eine umfassende Ausstellung im Düsseldorfer Kunstpalast unter dem Titel „Verborgene Schätze“. Seine Werke finden sich in renommierten Museen und Galerien weltweit, darunter das Metropolitan Museum in New York und die Tate Modern in London.

Richter lebt heute mit seiner dritten Ehefrau, der Künstlerin Sabine Moritz, in Köln. Mit vier Kindern hat er eine große Familie, die ihn in seinem Schaffen unterstützt und begleitet. Sein bemerkenswerter Lebensweg von Dresden über die DDR bis hin zur internationalen Kunstszene spiegelt sich in seinem umfangreichen und facettenreichen Werk wider.

Weitere Informationen zu den Ausstellungen und Richters Werk finden Sie unter MDR sowie Lipsiusbau und Planet Wissen.

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