Dresden gedenkt: 78 Jahre nach der Bombardierung – Erinnerung bewahren!

Dresden gedenkt der Bombardierung 1945: Eine Diskussion über Opfer, Täter und die Verantwortung für die Zukunft.
Dresden gedenkt der Bombardierung 1945: Eine Diskussion über Opfer, Täter und die Verantwortung für die Zukunft.

Am 3. Februar 2025 gedenken die Menschen in Dresden der verheerenden Bombardierung ihrer Stadt am 13. und 14. Februar 1945. Jährlich kommt es zu dieser Erinnung an ein Ereignis, das nicht nur Dresden, sondern auch zahlreiche andere deutsche Städte in Trümmer legte. Die Gedenkveranstaltungen zeigen eindrucksvoll, dass das Thema dieser Jahre stark umkämpft ist, besonders wenn es um die Wahrnehmung von Opfern und Tätern geht. Die Vorstellung, dass die Dresdner ausschließlich Opfer waren, ist trotz der komplexen Geschichte und der Verantwortung des deutschen Nationalsozialismus weiterhin tief verwurzelt. Es gibt eine weit verbreitete Überzeugung, dass die Täter immer woanders zu finden sind. Sinclair McKay beschreibt die Hoheit über diese Erinnerungen als ein Schlachtfeld, das nicht extremistischen Gruppen überlassen werden sollte. ARD Mediathek berichtet, dass die lokale Politik und Gesellschaft sich aktiv mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen.

Bei den diesjährigen Gedenkveranstaltungen unterstrich Mathias Weilandt, Justiz-Staatssekretär in Sachsen, die Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen, um zukünftiges Leid zu vermeiden. Er nahm an einer Menschenkette teil, die dem Gedenken an die Opfer der Bombardierung sowie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gewidmet war. Weilandt mahnte eindringlich: „Das Leid und die Geschichte dürfen sich nicht wiederholen.“ In diesem Kontext erinnerte er auch an den bevorstehenden Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine und rief dazu auf, gemeinsam für ein friedliches und tolerantes Miteinander zu arbeiten. Seine Botschaft war klar: Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit, Hass und Rassismus sollen in Sachsen und weltweit keinen Platz haben.

Ringen um die Erinnerung

Das Gedenken lief parallel zu einem intensiven gesellschaftlichen Dialog über den Umgang mit der Erinnerung an den Nationalsozialismus. In Dresden steht dieser Diskurs besonders im Fokus. Hier wird nicht nur der opferreichen Geschichte gedacht, sondern es findet ein starkes Ringen um die Perspektiven der verschiedenen beteiligten Gruppen statt. Die Deutungshoheit über diese dunklen Kapitel der Geschichte wird von vielen als essenziell erachtet, um ein verzerrtes Bild der Vergangenheit zu verhindern.

Es zeigt sich, dass das Bedürfnis, die eigene Stadt und ihre Geschichte zu verstehen und einzuordnen, in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je. Die Verantwortlichen in der Stadt und darüber hinaus versuchen, die Erzählung nicht extremistischen und intoleranten Meinungen zu überlassen und laden zur Reflexion über die Vergangenheit ein. Das Gedenken wird damit zu einem Ort der Auseinandersetzung, aber auch der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Vielfalt und Freiheit.

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