Bruchalarm in Dresden: Carolabrücke erneut gesperrt! Schifffahrt lahmgelegt!

In Dresden wurde heute ein neuer Spannstahlbruch an der Carolabrücke festgestellt, was zu einer kompletten Aussetzung der Schifffahrt auf der Elbe geführt hat. Die Entdeckung erfolgte in der Nacht zu Donnerstag über dem Elbpfeiler auf der Altstädter Seite. Aufgrund der neuen Bruchereignisse gilt die Sperrung seitdem und wird voraussichtlich frühestens ab Montag aufgehoben, wenn kontrollierte Durchfahrten wieder möglich sind, wie die Junge Welt berichtet.
In der Vorwoche wurden bereits mehrere Spannstahlbrüche in den noch stehenden Brückenzügen festgestellt, die als akut einsturzgefährdet eingestuft werden. Dadurch wurde die Freigabe für gewerblichen Schiffsverkehr mit Voranmeldung zurückgenommen. Zuvor war ab Anfang der Woche eine eingeschränkte Durchfahrt nach vorheriger Anmeldung ermöglicht worden. Die Ursache dieser Brüche ist die gefährliche Spannungsrisskorrosion, die bereits im September zum Einsturz des Brückenzugs C führte.
Ursachen der Spannungsrisskorrosion
Die Spannungsrisskorrosion (SpRK) entsteht insbesondere bei wasserstoffinduzierter Spannbandbauweise. Sie ist eine ernsthafte Bedrohung, da sie dazu führen kann, dass Brüche plötzlich und ohne Vorankündigung auftreten. Diese Korrosionsart betrifft bestimmte, anfällige Spannstähle, die in vielen Bestandsbauwerken verbaut sind, jedoch nicht mehr produziert werden. Mit dem Ziel, das Gefährdungspotenzial dieser Bauwerke zu ermitteln, wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Identifikation und Maßnahmen für kritische Strukturen befasst, wie die Technische Universität Dresden erläutert.
Im Rahmen dieses Projekts wurde der Brückenbestand in Mecklenburg-Vorpommern in verschiedene Kategorien eingeteilt und eine SpRK-Note für jede Brücke ermittelt. Hierbei wurden 16 charakteristische Brücken systematisch untersucht. Ein Schwerpunkt liegt auf der statischen Analyse, um die Tragwerksschädigung durch Bauwerkskontrollen und Ertüchtigungsmaßnahmen zu beurteilen. Erste Materialuntersuchungen zeigen, dass eine Einteilung der Brücken anhand der SpRK-Note sich bewährt hat und das tatsächliche Risiko widerspiegelt.
Folgen für die Brückeninfrastruktur
Die Stadt hat inzwischen ein Unternehmen mit dem Abriss der weiterhin stehenden Brückenzüge A und B beauftragt, wobei die Abrissarbeiten zeitnah beginnen sollen. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Sicherheit der Verkehrsinfrastruktur in Dresden zu gewährleisten. Bei stark gefährdeten Bauwerken müssen kurzfristige Materialuntersuchungen durchgeführt werden, bevor Entscheidungen über Ertüchtigung, Abbruch oder Neubau getroffen werden können.
Die aktuelle Situation rund um die Carolabrücke verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen, mit denen ältere Bauwerke aufgrund von Spannungsrisskorrosion konfrontiert sind. Die jüngsten Vorfälle sind ein Weckruf für die Verantwortlichen der Infrastruktur, die Sicherheit von Brücken zu erhöhen und das Bewusstsein für das Risiko dieser gefährlichen Korrosion zu schärfen, wie die MFPA Leipzig hinweist.
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