80 Jahre nach dem Luftangriff: Gedenken in Dresden mit Prinz Edward

Am 13. Februar 2025 gedenkt Dresden der Luftangriffe von 1945. Prinz Edward spricht und beteiligt sich an einer Menschenkette für Frieden.
Am 13. Februar 2025 gedenkt Dresden der Luftangriffe von 1945. Prinz Edward spricht und beteiligt sich an einer Menschenkette für Frieden.

Am 13. Februar 2025 gedenkt Dresden der Zerstörung, die vor genau 80 Jahren durch die verheerenden Luftangriffe britischer und amerikanischer Streitkräfte ausgelöst wurde. In einer drückenden Stille versammelten sich am Nordfriedhof rund 100 Menschen, um den Opfern zu gedenken. Unter ihnen waren auch Vertreter der Landesregierung und des Landtags, die am Gedenkstein für die Einsatzkräfte Kränze niederlegten. Historiker schätzen, dass rund 25.000 Menschen bei den Angriffen zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 ums Leben kamen.

Der Tag wird durch verschiedene Veranstaltungen geprägt, unter anderem wird der britische Prinz Edward im Dresdner Rathaus eine Rede halten. Er ist geladen, um an den Erinnerungen an diesen dunklen Teil der Geschichte teilzuhaben und um ein Zeichen für Frieden und Toleranz zu setzen. Am Abend wird er sich an einer Menschenkette in der Altstadt beteiligen, die diesen Idealen gewidmet ist, und somit ein starkes Symbol der internationalen Versöhnung setzen.

Ikonische Fotografien als Zeitzeugen

Eine zentrale Rolle in der Aufarbeitung der Dresdner Geschichte spielt das ikonische Foto „Blick vom Rathaussturm nach Süden“ des Fotografen Richard Peter. Diese Aufnahme dokumentiert eindrücklich die Verwüstungen, die die Stadt erlitten hat und gilt als bedeutendes Zeitzeugnis der Zerstörung Dresdens. Richard Peters‘ Arbeiten sind nicht nur Fotografien, sondern auch ein Mahnmal für das Erlebte, das bis heute im kollektiven Gedächtnis bleibt. Sie spiegeln die schwierige Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Krieges wider, die sowohl zur historischen als auch zur politischen Identität Deutschlands gehören.

Der Fotograf Richard Peter und seine Bilder werden noch heute in der Diskussion um Verantwortung und traumaspezifische Gegenwart sowie die moralische Verpflichtung, die aus den Ereignissen des Krieges resultiert, intensiv zitiert. Historische Kontexte wie Peters‘ Arbeiten kommen in Diskussionen über Erinnerungskultur und die kollektive Verarbeitung von Kriegstraumata immer wieder zur Sprache, wie der Essay von Steven Hoelscher „Dresden, a Camera Accuses: Rubble photography and the politics of memory in a divided Germany“ verdeutlicht.

Kultur und Gedächtnis

Dresdens Geschichte wird auch in der jährlichen Erinnerung an das Bombardement von 1945 lebendig gehalten, und sie bleibt ein bedeutendes Thema im öffentlichen Diskurs der heutigen Zeit. Obwohl Deutschland heute als weniger polarisiert gilt als zu Zeiten des Kalten Krieges, gibt es nach wie vor eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. In diesem Kontext wird auch das Buch „After the Dresden bombing: pathways of memory 1945 to the present“ von Anne Fuchs erwähnt, das die langfristigen Folgen des Angriffs auf das Bild der Stadt in der kollektiven Vorstellung und deren kulturellen Ausdrucke analysiert.

Die fotografische Dokumentation von Ereignissen und deren Nachwirkungen hat sich als ein unverzichtbares Element der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte erwiesen. Peters’ Fotografien und die daran anknüpfenden Diskussionen tragen dazu bei, die Komplexität des Erinnerns und die Verantwortung der Gegenwart greifbar zu machen. Auch im Jahr 2025 bleibt der Gedenktag ein zentraler Ereignis, das an die Schrecken des Krieges und die Notwendigkeit des Friedens erinnert.

Die Berichterstattung über die Gedenkveranstaltungen und die Reflexion über die Geschichte Dresdens ist nicht nur ein Akt des Erinnerns, sondern auch ein Aufruf zur Einheit und zum Frieden. Deutschlandfunk berichtet, dass mit jeder Gedenkveranstaltung eine neue Generation von Menschen dazu aufgerufen wird, ihre Stimme für Frieden und Toleranz zu erheben.

Für viele Anwesende war es mehr als nur eine Erinnerung – es war ein Moment der Zusammenkunft und des gemeinsamen Erinnerns, das die Hoffnung auf eine friedliche und tolerante Zukunft symbolisiert.

Details
Quellen