Streik im DRK-Krankenhaus: Pflegekräfte fordern höhere Löhne und Freizeit!

Am 27. März 2025 legen 35 Beschäftigte des DRK-Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein im Tarifkonflikt für bessere Bedingungen ihre Arbeit nieder.
Am 27. März 2025 legen 35 Beschäftigte des DRK-Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein im Tarifkonflikt für bessere Bedingungen ihre Arbeit nieder.

Am Donnerstagmorgen, dem 27. März 2025, legten etwa 35 Beschäftigte des DRK-Krankenhauses in Chemnitz-Rabenstein ihre Arbeit nieder. Der Streik, der auf Aufruf der Gewerkschaft Verdi zurückgeht, zielt darauf ab, auf die schwierigen Arbeitsbedingungen und die unzureichenden Reaktionen der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen. Insgesamt beschäftigt das Krankenhaus 900 Personen, darunter auch Ärzte, die jedoch nicht an dem Streik teilnehmen.

Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff erwartet, dass im Laufe des Tages weitere Beschäftigte dem Ausstand beitreten werden. Ungefähr 30 Mitarbeiter konnten aufgrund von Zuordnungen in die Notbetreuung nicht an dem Streik teilnehmen, wobei die Klinikleitung diese Angaben bestreitet. Ein Kompromiss musste nach langen Diskussionen zwischen der Geschäftsführerin und dem Gewerkschaftssekretär gefunden werden, um Unklarheiten bezüglich des Streikorts auszuräumen.

Forderungen der Beschäftigten

Die Streikenden fordern mehr finanzielle Anerkennung und eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Zu ihren zentralen Anliegen gehören unter anderem:

  • Erhöhung der Jahressonderzahlungen
  • Anpassungen der wöchentlichen Arbeitszeiten
  • Erhöhung der Zulagen für belastende Arbeiten, insbesondere im Wechselschicht- und Nachtdienst

Der Hintergrund des Streiks ist ein langanhaltender Tarifkonflikt, der bereits seit Oktober 2024 andauert. Verdi hatte nach mehreren erfolglosen Verhandlungsrunden, in denen keine Kompromissbereitschaft auf Arbeitgeberseite gezeigt wurde, zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Gewerkschaft verlangt zudem eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich, drei zusätzliche freie Tage sowie ein flexibles „Meine-Zeit-Konto“ für die Beschäftigten.

Die Krankenhausverwaltung betont, dass die Patientenversorgung während des Streiks nicht beeinträchtigt ist. Alle Zufahrtswege, Diagnostikstellen und OP-Säle sind weiterhin in Betrieb. Trotz dieser Zusicherungen wurde den streikenden Mitarbeitern der Zugang zu Parkplätzen und sanitären Einrichtungen während ihrer Arbeitsniederlegung verwehrt, was für zusätzliche Spannungen sorgte.

Ein gesamtgesellschaftliches Problem

Dieser Streik ist Teil eines größeren Rahmens von bundesweiten Warnstreiks, die am 6. März 2025 von der Gewerkschaft ver.di initiiert wurden, um auf das mangelnde Entgegenkommen der öffentlichen Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen hinzuweisen. In der Vorwoche fanden bereits ähnliche Streiks in Leipzig und Zwickau statt, bei denen die Beschäftigten unter anderem auf die Notwendigkeit von Reformen im Gesundheitswesen und eine faire Entlohnung aufmerksam machen wollten.

Angesichts der angespannten Lage, die durch stagnierende Löhne und hohe Arbeitsbelastung weiter verschärft wird, wächst die Unzufriedenheit im gesamten Gesundheitsbereich. Der Verhandlungsführer von ver.di, André Urmann, stellte fest, dass die anhaltende Blockadehaltung der Arbeitgeber ein unhaltbarer Zustand sei und die Streiks somit unabwendbar gemacht werden.

Die Tarifverhandlungen sollen in naher Zukunft fortgesetzt werden, wobei die Gewerkschaft beabsichtigt, die Anliegen der Beschäftigten lautstark zu vertreten, um einen gerechteren und fairen Ausgleich in den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung zu erreichen.

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