Neues im Karl-May-Haus: Ausstellung zeigt Mays geheimnisvolle Chemnitz-Verbindungen

Entdecken Sie die neue Ausstellung im Karl-May-Haus, die Karl Mays Verbindungen zu Chemnitz beleuchtet und Besucher begeistert.
Entdecken Sie die neue Ausstellung im Karl-May-Haus, die Karl Mays Verbindungen zu Chemnitz beleuchtet und Besucher begeistert.

André Neubert, ein bekannter Karl-May-Experte, hat in den letzten 30 Jahren das Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal geprägt. Unter seiner Führung hat sich das einst kleine Museum zu einer modernen Forschungsstätte entwickelt. Aktuell eröffnet die neue Ausstellung im Karl-May-Haus, die die Verbindungen von Karl May nach Chemnitz thematisiert. Diese Ausstellung wird im Kontext des Kulturhauptstadtjahres 2025 präsentiert und verdeutlicht die kulturelle Bedeutung des Autors über die Grenzen der Literatur hinaus.

Karl May, dessen Schicksal untrennbar mit der Stadt verbunden ist, wurde am 25. Februar 1842 in Ernstthal geboren. Sein Geburtshaus in der Niedergasse, in dem er die ersten Jahre seines Lebens verbrachte, wird heute als Museum genutzt. Dieses 4,25 Meter breite Gebäude beherbergt zahlreiche Erinnerungsstücke aus Mays Leben. Besonders die Weberstube, die für die ärmlichen Verhältnisse seiner Kindheit steht, gilt als bedeutender Teil des Hauses. Neubert führt Besucher hier durch die Geschichte von Karl May, der nicht nur als Schriftsteller bekannt ist, sondern auch eine facettenreiche Alltagsgeschichte repräsentiert.

Die Entwicklung des Karl-May-Hauses

Neubert übernahm 1993 die Leitung des Museums, das damals ein rein literarisches Museum war. Im Laufe der Jahre hat er das Museum durch zahlreiche Erweiterungen transformiert. Der jüngste Funktionsanbau, der Mitte 2022 eröffnet wurde, bietet neue Ausstellungsflächen, die der Vielzahl an Werken Mays und dessen Lebensgeschichte gewidmet sind. Damit wird das Karl-May-Haus auch zu einem pädagogischen Zentrum für junge Besucher.

Ein neu eingerichtetes Depot ermöglicht nun die optimale Lagerung von wertvollen Sammlungsstücken wie Waffen, Kostüme und Medaillen, sowie einer umfassenden Bibliothek mit 8.500 Büchern über Karl May. Besonders bemerkenswert ist die Rute, mit der Karl May in seiner Kindheit vom Vater bestraft wurde. Diese und andere Exponate sollen die Besucher dazu anregen, über Themen wie Identität und die Frage nach dem angemessenen Umgang mit historischen Begriffen nachzudenken, wie etwa „Darf man noch Indianer sagen?“

Spuren von Karl May in Chemnitz

Die neue Ausstellung „Karl May und Chemnitz“ fördert das Verständnis für die Verbindungen zwischen dem Autor und der Stadt Chemnitz. Diese Verbindungen sind vielseitig; so hatte May eine kriminelle Vergangenheit, die als Teil seiner Biografie nicht verschwiegen wird. Insgesamt verbrachte er siebeneinhalb Jahre in verschiedenen sächsischen Gefängnissen. Ein Schild am Rathaus von Chemnitz erinnert an seine Delikte, die von Diebstählen bis zu versuchten Betrügereien reichten.

Neubert, der selbst 1960 in Karl-Marx-Stadt geboren wurde, hat die Entwicklung seiner Sicht auf Karl May im Laufe der Jahre permanent verfeinert. Er glaubt fest daran, dass Karl May, trotz seiner Schwierigkeiten, Zugang zu einem kreativen Prozess fand, der ihn zu einem der meistgelesenen Schriftsteller der deutschen Sprache machte. Der Wanderweg „Auf den Spuren Karl May’s“, der an bedeutenden Orten in Verbindung mit dem Autor vorbeiführt, wird von geführten Touren begleitet.

André Neubert wird das modernisierte Karl-May-Haus nun in den Ruhestand übergeben. Diese Übergabe erfolgt mit der Hoffnung, dass das Museum unter seiner Nachfolge weiterhin junge Generationen ansprechen und die Faszination für Karl Mays Werke aufrechterhalten wird.

Besucher können weitere Informationen über die Ausstellung und die Angebote im Karl-May-Haus auf der offiziellen Homepage des Museums finden. Informationen zu geführten Wanderungen werden ebenfalls bereitgestellt, um den Kontakt zur erlebbaren Geschichte Karl Mays zu intensivieren.

Für weitere Einblicke zu Karl May und den Veranstaltungen im Karl-May-Haus besuchen Sie MDR, Hohenstein-Ernstthal und Sächsische.

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