Chemnitz setzt auf digitale Zukunft: Interview mit CDO Michael Walter

Chemnitz treibt 2025 die digitale Agenda voran: CDO Michael Walter erläutert Strategien zur effizienten Verwaltungsdigitalisierung.
Chemnitz treibt 2025 die digitale Agenda voran: CDO Michael Walter erläutert Strategien zur effizienten Verwaltungsdigitalisierung.

Die Stadt Chemnitz, die sich als Kulturhauptstadt Europas 2025 profiliert, setzt aktuell umfassende Maßnahmen zur Digitalisierung ihrer Verwaltung um. Im Rahmen eines Interviews mit Michael Walter, dem Chief Digital Officer (CDO) der Stadt sowie Amtsleiter für IT, Digitalisierung, Statistik und Wahlen, wurden die wesentlichen Schritte und Strategien vorgestellt, die Chemnitz auf dem Weg zu einer modernen digitalen Verwaltung verfolgt. Walter, der seit 2019 an der Entwicklung dieser Digitalisierungsstrategie arbeitet, betont die Notwendigkeit eines wirtschaftlich effektiven Fahrplans zur Verwaltungsdigitalisierung, der mehrere Tausend Mitarbeiter in den Prozess einbezieht.

Die Digitalisierungsstrategie der Stadt Chemnitz ist in sechs zentrale Programmbereiche gegliedert:

  • Umsetzung des OZG-Änderungsgesetzes
  • Digitale Verwaltungsarbeit (E-Akte, Vorgangsbearbeitung)
  • Digitale zentrale Poststelle
  • Elektronisches Kommunalarchiv
  • Neue Arbeitswelten und Kommunikation
  • Querschnittsbereiche (Servicecenter 115, digitales Dienstleistungsportal, Open Data, IT-Infrastruktur)

Das übergeordnete Ziel ist die vollständige Umsetzung dieser Digitalisierungsstrategie bis 2030. Hierbei setzt Chemnitz auf ein Programmteam Digitalisierung und ein Lenkungsgremium zur Koordination der vielfältigen Aufgaben. Zudem wurde eine zentrale Finanzierung für die Verwaltungsdigitalisierung eingerichtet.

Interkommunale Zusammenarbeit in Sachsen

Ein wesentliches Element der Digitalisierungsstrategie in Chemnitz ist die gute interkommunale Zusammenarbeit in Sachsen, um Ressourcen zu bündeln und Fachkräfte zu teilen. Der Freistaat Sachsen bietet zentrale Dienste und Komponenten an, wie beispielsweise das Serviceportal Amt24. Dies unterstützt nicht nur Chemnitz, sondern auch andere Kommunen in ihrer digitalen Transformation.

Ein geplanter digitaler „Rathaus“ mit einer Landing Page wird alle digitalen Leistungen bündeln. Dies soll unter anderem durch die Nutzung eines Beteiligungsportals sowie einer digitalen Bezahlkomponente namens ePayBL unterstützt werden. Darüber hinaus wird ein elektronisches Kommunalarchiv als gemeinsames Projekt zwischen mehreren Kommunen entwickelt. Der Fokus liegt auf einer mehrkanaligen Erreichbarkeit der Verwaltung, die telefonische Beratung (115), ein analoges Kundencenter und das digitale Rathaus umfasst.

Moderne Verwaltungsprozesse

Die Entscheidung, auf eine mobile App zu verzichten, zugunsten eines responsiven Webportals, zeigt den Fokus von Chemnitz auf benutzerfreundliche digitale Lösungen. Zudem wird eine zentrale Prozessplattform des Freistaates Sachsen zur Modellierung und Dokumentation von Prozessen genutzt. Über die KOMM24 GmbH wird die Entwicklung von Online-Antragsassistenten vorangetrieben, um den Bürgern den Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen zu erleichtern.

Insgesamt zeigt die Stadt Chemnitz, wie durch gezielte Digitalisierungsstrategien nicht nur die Effizienz der Verwaltung verbessert, sondern auch die Bürgerbeteiligung und der Zugang zu Dienstleistungen erleichtert werden können. Eine nachhaltige Digitalisierung ist nicht nur ein Schlüssel zur Modernisierung der Verwaltung, sondern auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2025.

Für weitere Informationen zu den Projekten und der Digitalisierungsstrategie in Sachsen können Sie die umfassenden Details im Leitfaden zur interkommunalen Zusammenarbeit in einer digitalisierten Welt einsehen: Leitfaden zur interkommunalen Zusammenarbeit. Weitere Informationen bezüglich der Digitalisierung in Chemnitz und den Herausforderungen dabei finden Sie unter eGovernment Computing.

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