Chemnitz 2025: Große Pläne und hohe Kosten für die Kulturhauptstadt!

Chemnitz steht im Rampenlicht, da die Stadt sich auf das Jahr der Kulturhauptstadt 2025 vorbereitet. Laut Freie Presse erwarten die Verantwortlichen von Chemnitz signifikante ökonomische Effekte durch das Kulturhauptstadt-Jahr. Um diese Ziele zu erreichen, sind jedoch zunächst hohe Investitionen erforderlich.
Die finanziellen Rahmenbedingungen sind komplex, was oft zu Missverständnissen führt. Die Eröffnungsfeier des Projekts verschlang bereits 2,5 Millionen Euro. Für das Marketing wurde ein Budget von rund 8,4 Millionen Euro bereitgestellt, während das Gesamtbudget für die Kulturhauptstadt auf 116 Millionen Euro festgelegt wurde – ein Anstieg von 88,31 Millionen Euro zu Beginn des Jahres 2023.
Finanzierungsstruktur und wichtige Akteure
Die Finanzierung ist durch einen Trilateralvertrag zwischen Kommune, Freistaat Sachsen und der Bundesrepublik festgelegt. Der Bund stellt bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung, Sachsen trägt 20 Millionen Euro bei und Chemnitz selbst hat seinen Eigenanteil auf knapp 22 Millionen Euro aufgestockt. Zudem wurde bekannt, dass Chemnitz insgesamt 35 Millionen Euro für das Projekt reserviert hat.
Die Kulturhauptstadt gGmbH ist gefordert, 7,5 Millionen Euro eigenständig zu akquirieren. Zu den wichtigsten Einnahmequellen zählen Fachförderprogramme und Sponsoring. VW agiert als Premiumsponsor, Eins Energie als Hauptsponsor; die genauen Umfang der Sponsorenbeiträge sind jedoch unbekannt. Darüber hinaus gibt es sechs Gold-Sponsoren, die jeweils 100.000 Euro beisteuern, sowie viele kleinere Unterstützer.
Projektpläne und Ziele
Die Vereinbarung zur Finanzierung, die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Oberbürgermeister Sven Schulze unterzeichnet wurde, legt den Grundstein für die Realisierung verschiedener Projekte. Zu diesen zählen unter anderem die Apfelbaumparade, die Friedensfahrt und die Umgestaltung von Industriebrachen in Kreativhöfen.
Die Projekte sind darauf ausgelegt, nicht nur die Stadt selbst, sondern auch das Umland anzusprechen, wofür 80 Millionen Euro des Budgets vorgesehen sind.
Der Fokus liegt zudem auf der Schaffung nachhaltiger Strukturen, Marketing- und Tourismusaktivitäten im Rahmen des Kulturhauptstadt-Jahres. Die erste Maßnahme, die Melina-Mercouri-Medaille, wurde am 18. Januar 2023 im Opernhaus vergeben und ist Teil der EU-Finanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro.
Insgesamt sieht die gGmbH brutto Ausgaben von 58 Millionen Euro für Projektkosten zwischen 2021 und 2026 vor, verteilt auf rund 1000 Projekte, die überwiegend von Partnern durchgeführt werden. Diese Projekte werden durch Förderzuschüsse finanziert, die als Fehlbedarfsfinanzierungen dienen.
Das internationale Festival „Theater der Welt“ wird darüber hinaus teilweise in die Mitverantwortung der Kulturhauptstadt gGmbH über 2025 hinaus fallen. Die Stadt hat klare Ziele: den Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt in Chemnitz zu stärken und die Stadt als wichtigen Akteur in der europäischen und internationalen Kulturszene zu positionieren.
Chemnitz war nicht alleiniger Bewerber für den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025; insgesamt hatten sich acht Städte beworben. Neben Chemnitz zählten auch Dresden, Hannover, Hildesheim, Magdeburg, Nürnberg, Gera und Zittau zu den Kandidaten. Am 28. Oktober 2020 fiel die Entscheidung zugunsten von Chemnitz, was der Stadt nun die Möglichkeit gibt, ihre kulturellen Schätze und Innovationen auf einem internationaleren Niveau zu präsentieren – ein Programm, das bereits auf den Grundlagen des Bewerbungsbuchs von 2020 fußt.
Die Chancen für Chemnitz, sich mit diesem Titel in Europa und der Welt zu vernetzen, werden von den Verantwortlichen als entscheidend erachtet, um langfristige positive Impulse für die Stadt zu setzen und deren Profil zu schärfen. Die Kulturhauptstadt 2025 könnte der Startschuss für eine neue Ära in Chemnitz sein.
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