Wohnen in Sachsen-Anhalt: Alarmierende Leerstandszahlen enthüllt!

In Deutschland sind nach den Ergebnissen des Zensus 2022 über 1,9 Millionen Wohnungen leerstehend, was einer Leerstandsquote von 4,3 % entspricht. Dies entspricht etwa 54 % der leerstehenden Wohnungen, die seit mindestens einem Jahr ungenutzt sind. Der Erhebungsstichtag war der 15. Mai 2022 und stellte die erste umfassende Erhebung zu leerstehenden Wohnungen seit 2011 dar. Dabei wies die Bevölkerung von Sachsen-Anhalt, besonders im Wahlkreis Magdeburg, bemerkenswerte Wohnverhältnisse auf.
Der Wahlkreis Magdeburg ist mit einem Anteil von 12,2 % an Genossenschaftswohnungen bundesweit der höchste. Die Gesamtzahl der Wohnungen hier beträgt 1.263.371, wobei ein relativ niedriges Privatbesitzverhältnis von 34,3 % im Wahlkreis 69 registriert wurde. Im Gegensatz dazu beträgt der landesweite Durchschnitt für Wohnungen in privater Hand 54,0 %.
Besondere Wohnmuster in Sachsen-Anhalt
Besonders auffällig sind die Unterschiede in den Besitzverhältnissen. Im Wahlkreis Börde – Salzlandkreis liegt der Anteil von Genossenschaftswohnungen bei nur 7,0 %, während im gleichen Wahlkreis über 67,9 % aller Wohnungen in privater Hand sind, der höchste Wert in Sachsen-Anhalt. Im Bundestagswahlkreis Mansfeld hingegen finden sich die meisten selbstbewohnten Wohnungen, mit 51,3 %. In Magdeburg selbst sind nur 20,8 % der Wohnungen Eigentum ihrer Bewohner, während der Landeswert bei 38,4 % liegt.
Außerdem ist die Nutzung von Wohnraum zur Ferien- oder Freizeitnutzung gering. In Halle liegt dieser Anteil bei 0,1 %, während in Magdeburg mit 0,2 % nur wenig mehr Wohnungen in dieser Kategorie erfasst wurden. Im Wahlkreis Altmark – Jerichower Land beträgt die Feriennutzung 1,0 %, was die tendenziell niedrige Anzahl solcher Wohnungen in der Region unterstreicht.
Leerstand und strukturelle Herausforderungen
Die Daten des Zensus 2022 zeigen, dass insbesondere ältere Wohnungen betroffen sind. 66 % der leerstehenden Wohnungen hatten ein Baujahr vor 1919. Im Vergleich dazu stehen bei neueren Gebäuden (nach 2015) nur 34 % länger als ein Jahr leer. In Städten wie Hamburg und Berlin ist die Lage angespannt, denn hier steht jede dritte Wohnung seit mehr als 12 Monaten leer. In Sachsen-Anhalt hingegen sind die Zahlen etwas geringfügiger, trotzdem ist der Leerstand, besonders im ländlichen Raum, deutlich spürbar.
Die Ergebnisse des Zensus sind auf der Website des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt sowie unter www.zensus2022.de verfügbar. Diese Daten verdeutlichen die Notwendigkeit, die strukturellen Herausforderungen des Wohnungsmarktes zu adressieren und potenzielle Lösungen zur Bekämpfung des Leerstands und zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus zu finden.
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