Taleb A.: Tödliche Weihnachtsmarkt-Fahrt und die Geheimnisse seiner Vergangenheit

Taleb A. verursachte am Weihnachtsmarkt in Magdeburg eine tödliche Verkehrstat, nachdem er als Gefährder identifiziert wurde.
Taleb A. verursachte am Weihnachtsmarkt in Magdeburg eine tödliche Verkehrstat, nachdem er als Gefährder identifiziert wurde.

Der Täter Taleb A. steht im Zusammenhang mit der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei der fünf Menschen getötet und nahezu 300 Personen verletzt wurden. Der Vorfall ereignete sich aufgrund von Taleb A.s rücksichtsloser Aktion, während er zuvor in insgesamt sieben Ermittlungsverfahren verwickelt war, von denen er in fünf Fällen als Anzeigenerstatter und in zwei als Beschuldigter auftrat, berichtet Merkur. Zu den Vorfällen gehört unter anderem eine Bedrohung eines Rechtsanwalts samt dessen Familie und Kanzleimitarbeiter.

Die Polizei führte am 4. Oktober 2024 eine Gefährderansprache durch, um Taleb A. auf sein Verhalten hinzuweisen. Er ist 50 Jahre alt, stammt aus Saudi-Arabien und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Taleb A. war seit 2020 als Stationsarzt im Maßregelvollzug in Bernburg tätig. Trotz der durchgeführten Gefährderansprache gab es jedoch keinen Austausch zwischen dem Gesundheitsunternehmen Salus und der Polizei, was zur Folge hatte, dass das Unternehmen nicht über den Grund der Ansprache informiert wurde.

Über die Hintergründe des Täters

Taleb A. kam 2006 nach Deutschland und lebte bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern. Er absolvierte einen Teil seiner Facharztausbildung in Stralsund. Bereits vorher war er mehrfach bei Behörden aufgefallen und hatte unter anderem mit Drohungen gegen Richter und einem geplanten Erwerb einer Waffe für Aufsehen gesorgt, wie nachrichten.at berichtet. Im Jahr 2013 erhielt er eine Verurteilung wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Der Asylantrag von Taleb A. wurde 2016 als politisch Verfolgt anerkannt.

Auf seinen sozialen Medien hatte Taleb A. über 40.000 Follower und bezeichnete sich als einen der aggressivsten Kritiker des Islams. Zudem beriet er Frauen aus Saudi-Arabien bei Asylfragen. Saudi-Arabien hatte zuvor Deutschland vor dem Täter gewarnt und eine Auslieferung beantragt. Seine Beiträge in sozialen Medien wurden zunehmend radikaler, und er äußerte kürzlich den Wunsch, „Gerechtigkeit um jeden Preis“ zu erlangen.

Die Motive für seine Tat scheinen unklar. Die Behörden prüfen derzeit, ob es sich um eine politisch motivierte Handlung handeln könnte. Der leitende Oberstaatsanwalt von Magdeburg äußerte, dass Frustration über den Umgang mit saudischen Flüchtlingen als Motiv in Betracht gezogen werden könnte.

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