Thüringen und Sachsen-Anhalt: Innovationen im Fokus der Patentmesse!

Am 30. März 2025 stehen auf der Hannover Messe bedeutende Entwicklungen im Bereich der Hochschulforschung im Fokus. Die Thüringer Hochschulen werden zusammen mit ihren Kollegen aus Sachsen-Anhalt auf einem gemeinsamen Stand präsentiert. Tino Rhein vom Landespatentzentrum Thüringen, bekannt als „Paton“, erklärt, dass er dabei ist, Industriepartner für die Patente der staatlichen Forscher zu akquirieren. Die Vorbereitungen sind intensiv, denn Erfahrungsgemäß führen große Messen zu zwei bis drei Gesprächen, die möglicherweise in späteren Kooperationen münden.
Für zahlreiche Innovationen ist der Weg von Erfindungen hin zum Serienprodukt lang und beschwerlich. Jan Schleicher, Projektmanager bei Paton, weist darauf hin, dass die Hochschulen häufig auf Wissensgewinn fokussiert sind. Dieses Engagement kann dazu führen, dass einige technologischen Entwicklungen dem Markt um Jahre voraus sind und Lösungen für Probleme anbieten, die erst in der Zukunft relevant werden.
Führende Rolle der deutschen Hochschulen
Ein Blick auf die allgemeine Patentsituation zeigt, dass deutsche Hochschulen in Europa eine Spitzenstellung einnehmen. Eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) belegt, dass fast jedes vierte akademische Patent aus Deutschland stammt. Diese beeindruckende Statistik repräsentiert etwa 24,1 % aller akademischen Patente in Europa. Zwischen 2000 und 2020 wurden insgesamt 25.822 Patente eingereicht, wobei die Technische Universität München (TUM) als größter Patentanmelder beim EPA heraussticht.
Die TUM, die von 2000 bis 2020 die meisten Patente anmeldete, wird gefolgt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Freien Universität Berlin. Im Jahre 2023 verzeichnete die Technische Universität Dresden die meisten Anmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), gefolgt von RWTH Aachen und erneut Erlangen-Nürnberg.
Der Weg zur kommerziellen Verwertung
Während 10,2 % aller Patente, die von europäischen Anmeldern beim EPA eingereicht werden, aus akademischen Patentanmeldungen stammen, ist ein weiteres bemerkenswertes Detail, dass Deutschland mit rund sechs Prozent einen bedeutenden Anteil an den europäischen Patentanmeldungen durch Hochschulforschung hat. Insgesamt haben 190 deutsche Universitäten mindestens eine Patentanmeldung beim EPA eingereicht, was die Stärke und Innovationskraft der deutschen Hochschulen unterstreicht.
Die Möglichkeit, Einfluss auf die Industrie zu nehmen, wird durch Lizenzierungen, Kooperationen oder Ausgründungen ermöglicht. Zudem belegen 12 deutsche Organisationen und Unternehmen wie die Fraunhofer Gesellschaft, Siemens und Bosch einen Platz im Top-25-Ranking der indirekten Patentanmeldungen. Diese Erfolgsgeschichten zeigen, dass die Verbindung zwischen Wissenschaft und Industrie in Deutschland nicht nur gewünscht, sondern auch aktiv umgesetzt wird.
So sind die Thüringer Hochschulen, die durch die Hannover Messe Gehör finden wollen, Teil dieses dynamischen Ökosystems, das nicht nur Erfindungen hervorbringt, sondern auch darauf abzielt, diese Erfindungen erfolgreich in die Praxis umzusetzen. Die Herausforderungen, die der Weg vom Wissen zur Anwendung mit sich bringt, sind erheblich, doch die Möglichkeit der Kooperation mit der Industrie bietet vielversprechende Perspektiven für alle Beteiligten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutsche Hochschulforschung eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung und Anmeldung von Patenten spielt. Die Entwicklungen und Kooperationen, die während solcher Veranstaltungen wie der Hannover Messe angestoßen werden, können entscheidend sein für die kommerzielle Verwertung und die Zukunft innovativer Technologien.
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