Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Verdi fordert mehr Geld und freie Tage!

Am 3. Februar 2025 bleiben Magdeburgs Kindertageseinrichtungen offen, während Tarifverhandlungen für 2,5 Millionen Beschäftigte laufen.
Am 3. Februar 2025 bleiben Magdeburgs Kindertageseinrichtungen offen, während Tarifverhandlungen für 2,5 Millionen Beschäftigte laufen.

Am 3. Februar 2025 hat sich die Lage in den städtischen Kindertageseinrichtungen und Horten in Magdeburg stabilisiert. Diese Einrichtungen sind geöffnet, und laut einem Sprecher der Gewerkschaft Verdi gibt es keinerlei Warnstreiks in den Einrichtungen. Dies steht im Kontrast zu Meldungen der Stadt Magdeburg, die am Freitag zuvor über mögliche Streiks informierte, allerdings ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Das Hintergrundrauschen dieser Situation sind die laufenden Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Die erste Verhandlungsrunde fand am 24. Januar statt und musste ohne ein konkretes Ergebnis vertagt werden. Verdi hat dabei Forderungen aufgestellt, die Einkommensverbesserungen von acht Prozent oder eine monatliche Erhöhung von mindestens 350 Euro beinhalten. Zusätzlich verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten des öffentlichen Sektors.

Belastungen und Herausforderungen im öffentlichen Dienst

Die anstehenden Verhandlungen werfen ein Schlaglicht auf die Überlastungen in vielen öffentlichen Einrichtungen. Verdi-Vorsitzender Frank Werneke weist darauf hin, dass zahlreiche Kommunen am Rande ihrer Handlungsfähigkeit stehen. In einer Zeit, in der der Bund zunehmend Aufgaben an die Kommunen überträgt, kämpfen diese mit einer begrenzten Anzahl von Beschäftigten. Aktuell gibt es etwa 500.000 unbesetzte Stellen im öffentlichen Dienst, und bis 2030 müssen rund eine Million Stellen altersbedingt nachbesetzt werden.

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sehen sich häufig mit niedrigeren Einkommen im Vergleich zur Privatwirtschaft konfrontiert, hinzu kommen, längere Arbeitszeiten. Die Forderungen von Verdi spiegeln diese Herausforderungen wider, indem sie eine Lohnerhöhung von mindestens 8% oder 350 Euro mehr pro Monat verlangen, ebenso wie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.

Zukünftige Verhandlungen und potenzielle Warnstreiks

Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar geplant. Doch die Arbeitgeber, vertreten durch die Bundesinnenministerin Nancy Faeser, erachten die von den Gewerkschaften erhobenen Forderungen als sehr hoch. VKA-Präsidentin Karin Welge warnt in diesem Zusammenhang vor einer erheblichen Zusatzbelastung von bis zu 14,88 Milliarden Euro für die Kommunen.

Die Verhandlungsführung beinhaltet neben den Grundforderungen auch den Wunsch nach einer Anhebung der Ausbildungsvergütungen sowie eine mögliche Einführung persönlicher Arbeitszeitkonten. Um den Druck aufrechtzuerhalten, haben die Gewerkschaften bereits Warnstreiks und Protestaktionen angekündigt, falls sich keine grundlegenden Fortschritte herauskristallisieren.

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die Ergebnisse dieser Tarifverhandlungen nicht nur für die aktuellen Angestellten im öffentlichen Dienst von Bedeutung sind, sondern auch für eine Vielzahl von Beschäftigten in verwandten Bereichen wie dem Gesundheitssektor, Schulen und der Verwaltung. Die nächsten Schritte in den Verhandlungen könnten somit weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben und die Motivation der Beschäftigten entscheidend beeinflussen. Weitere Entwicklungen werden in den kommenden Wochen mit Spannung verfolgt werden müssen.

Details
Quellen