Sicherheitskonzept für Weihnachtsmärkte unter Beschuss: Nach dem Anschlag in Magdeburg!

Parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum Magdeburg-Anschlag plant Tatortbesichtigung am 24. März. Aufklärung über Sicherheitskonzept und Täter.
Parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum Magdeburg-Anschlag plant Tatortbesichtigung am 24. März. Aufklärung über Sicherheitskonzept und Täter.

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum tragischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg plant eine wichtige Besichtigung des Tatorts. Diese Sitzung ist für den 24. März 2025 vorgesehen und soll allen Ausschussmitgliedern ermöglichen, sich ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen. Dies berichtet die FAZ. Ziel der Besichtigung ist es, die Details des Anschlags eingehend zu analysieren, der am 20. Dezember 2024 stattfand, als ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf Menschen losfuhr und dabei sechs Todesopfer sowie fast 300 Verletzte zu beklagen waren.

Karin Tschernich-Weiske, die Vorsitzende des Ausschusses, betonte, dass die Sitzung in einer nicht öffentlichen Sitzung auch Beweisanträge, die Ladung von Zeugen sowie den Zeitplan des Ausschusses umfassen wird. Der erste Themenkomplex konzentriert sich auf das Tatgeschehen sowie das Sicherheitskonzept, das dem Weihnachtsmarkt zugrunde lag. Diese Untersuchung hat auch Implikationen für die kommenden Weihnachtsmärkte, da Sicherheitsmaßnahmen erneut auf den Prüfstand gestellt werden müssen.

Forderung nach umfassender Aufklärung

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat eine „rückhaltlose“ Aufklärung der Geschehnisse gefordert und betont, dass der Untersuchungsausschuss parallel zu den laufenden Justizermittlungen arbeiten wird. Der Ausschuss wurde mit Stimmen aller Fraktionen bis zum Ende der Legislaturperiode beschlossen. Dabei wird das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes sowie die Vorgeschichte des Täters, Taleb A., genauestens unter die Lupe genommen. Dies berichtet die ZDF.

Der Täter, ein 50-jähriger Arzt, war den Sicherheitsbehörden bekannt, jedoch fiel er nicht in eine Gefährderkategorie des politischen Extremismus. Dies wirft berechtigte Fragen an die Sicherheitsbehörden auf, die von der SPD-Fraktionsvorsitzenden Katja Pähle formuliert wurden.

Kritik am Sicherheitskonzept

Die Sicherheitsmaßnahmen von Weihnachtsmärkten in Deutschland stehen seit dem Anschlag in Magdeburg erneut zur Debatte. Experten halten den Schutz gegen Anschläge mittels Lastwagen oder Pkw für unzureichend. Oftmals sind die zur Verhinderung von Amokfahrten aufgestellten Betonpoller nicht normkonform und könnten in einer Krisensituation mehr Gefahr als Sicherheit darstellen, wie T-Online berichtet.

Ähnlich kritische Anmerkungen wurden auch zu den Sicherheitseinschätzungen der Behörden laut. Der UN-Sachverständige äußerte Bedenken über die Sicherheit der Zufahrtssperren an Weihnachtsmärkten. Darüber hinaus sind die Genehmigungsverfahren oft nicht gründlich genug, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

Mit insgesamt rund 20 Sitzungsterminen bis zum Jahresende wird der Untersuchungsausschuss das Geschehene weiterhin intensiv bearbeiten. Der Vorfall hat nicht nur eine Zäsur in der Geschichte Sachsen-Anhalts markiert, sondern auch einen deutlichen Handlungsbedarf in der Sicherheitsarchitektur offengelegt.

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