Schafhaltung in Krise: Geldnot und Tiersterben bedrohen Betriebe!

Ein Tierhaltungsskandal in Magdeburg beleuchtet die finanziellen Herausforderungen und das Tiersterben bei Schafhaltern.
Ein Tierhaltungsskandal in Magdeburg beleuchtet die finanziellen Herausforderungen und das Tiersterben bei Schafhaltern.

Der schwere Fall von Tierleid in Magdeburg, bei dem über 400 Schafe qualvoll verstarben, hat die Öffentlichkeit erschüttert und die Diskussion über die schwierige Situation der Schafhaltung in Deutschland neu entfacht. In den letzten Wochen berichtete Meetingpoint umfassend über diesen Tierhaltungsskandal, der nach dem Versagen finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten und durch übermäßige bürokratische Hürden ausgelöst wurde.

Schafhaltung ist für viele Halter wirtschaftlich nicht tragfähig. Erst ab einer Herde von etwa 1.000 Schafen kann die Kostendeckung erreicht werden. Die Wintermonate sind speziell für Schafhalter eine enorme finanzielle Belastung. So liegen die monatlichen Futterkosten für eine Herde von 1.500 Schafen bei fast 15.000 Euro. Allein für die tägliche Heuvorratsmenge von fast 5,3 Tonnen fallen hohe Kosten an. Im Dezember kamen für einen Großballen Heu etwa 122 Euro zusammen, was die existenzielle Notlage vieler Schafhalter unterstreicht.

Ursachen für das Tiersterben

Astrid B. hatte die Verantwortung für die geschilderte Herde übernommen, doch die finanziellen Mittel reichten nicht aus, um die Schafe ordnungsgemäß zu versorgen. Sechs Monate lang musste sie Zahler von Dienstleistungen für Tierarztbesuche und Impfungen in Kauf nehmen, während Impfkosten gegen die Blauzungenkrankheit mehrere tausend Euro betrugen. Impfstoffe können zwar rückvergütet werden, doch nur wenn die Herde zuvor beim Veterinäramt registriert ist – eine Hürde, die für Astrid B. möglicherweise nicht überwunden werden konnte.

Die Situation wird weiter kompliziert durch externe Kosten wie die Unterbringung der Tiere im Winter. Es besteht immer das Risiko, dass Tiere verenden, wenn kein ausreichendes Futter zur Verfügung steht. Nach dem dramatischen Vorfall fanden sich viele Tote in der Herde, während die überlebenden Tiere in einem schlechten Gesundheitszustand wurden. Astrid B. hatte Geld geliehen, um die Tiere bis zur Klärung der Situation zu versorgen, aber ihre Bemühungen, die Herde als Einnahmequelle für einen Gnadenhof zu nutzen, blieben erfolglos.

Der Hilferuf der Branche

Die Situation ist nicht nur ein Einzelfall, sondern ein Warnsignal für die gesamte Schafhaltungsbranche, wie Land und Forst hervorhebt. Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung hat kürzlich eine Pressekonferenz in Berlin abgehalten, um auf die besorgniserregenden Missstände aufmerksam zu machen. Diese umfassen steigende Kosten durch Beiträge für Berufsgenossenschaften sowie die Seuchenkassen und eine übermäßige Bürokratie, die Schafhaltern das Überleben erschwert.

Der Verein hat ein Forderungspaket an die Bundesregierung formuliert, das unter anderem eine Sicherung der Agrarreform und einen effektiven Bürokratieabbau beinhaltet. Eine zentrale Forderung ist die schnelle Verfügbarkeit und finanzieller Rückhalt bei der Bekämpfung der Blauzungenkrankheit. Zusätzliche Unterstützung wird auch für den Absatz von Schafprodukten und die Regulierung des Wolfsmanagements gefordert.

Die Art und Weise, wie die Probleme in der Schafhaltung angegangen werden, ist essentiell, um das Tierleid zu vermindern und die landwirtschaftliche Existenz der Halter zu sichern. Astrid B. sucht weiterhin nach finanzieller Unterstützung, um das Veterinäramt zu überzeugen, die verbleibenden Tiere nicht einzuschläfern und eine Rückkehr zur tiergerechten Haltung zu ermöglichen.

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