Magdeburg gedenkt der Zerstörung: Erinnerungen zum 79. Jahrestag!

Aktionswoche in Magdeburg ehrt den Luftangriff von 1945: Gedenkveranstaltungen und Demostrationen für eine offene Gesellschaft.
Aktionswoche in Magdeburg ehrt den Luftangriff von 1945: Gedenkveranstaltungen und Demostrationen für eine offene Gesellschaft.

Am 20. Januar 2025 fand in Magdeburg die Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ statt, die mit einer geringen Teilnehmerzahl aufwartete. Laut Polizei lag die Zahl der Teilnehmenden im niedrigen dreistelligen Bereich. Diese Aktion war geprägt von einem gemeinsamen Ziel: der Erinnerung an den verheerenden Luftangriff während des Zweiten Weltkriegs, der die Innenstadt der Stadt am 16. Januar 1945 nahezu vollständig zerstörte und damit mehrere Tausend Menschen das Leben kostete. Trotz der niedrigen Besucherzahlen verliefen die Veranstaltungen störungsfrei, begleitet von einem starken Polizeiaufgebot.

Die Gedenkveranstaltungen, die Bestandteil der Aktionswoche sind, erinnern an die Zerstörung Magdeburgs durch einen massiven Luftangriff der RAF Bomber Command. Historische Berichte belegen, dass rund 5.000 bis 6.000 Menschen starben und mehr als 200.000 obdachlos wurden. Insgesamt war der Luftangriff einer der schwersten von 38 Attacken auf die Stadt zwischen 1940 und 1945.

Ein Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt

Für den Samstag waren insgesamt 30 Veranstaltungen in Magdeburg geplant. Besonders hervorzuheben waren die Demonstrationen der Gewerkschaft ver.di sowie des Bündnisses „Friday For Future“ in der Innenstadt. Der MDR SACHSEN-ANHALT schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 300, während die Polizei von 150 Anwesenden sprach. Auch die rechte Partei „Die Heimat“ hatte eine Kundgebung am Neustädter Friedhof angemeldet, die jedoch auf wenig Resonanz stieß. Eine MDR-Reporterin berichtete von lediglich vier Neonazis, denen etwa 120 Gegendemonstranten gegenüberstanden.

Das Gedenken an den 79. Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs war von zentraler Bedeutung. Neben der Kranzniederlegung durch Stadtvertreter am Westfriedhof hielt Oberbürgermeisterin Simone Borris eine Gedenkrede. Am Abend fand ein gemeinsames Singen von Friedensliedern auf dem Alten Markt statt, an dem zehn Chöre und über 150 Sängerinnen und Sänger beteiligt waren. Das Motto des Singens war: „Magdeburg singt für eine weltoffene Stadt“.

Historische Hintergründe und Erinnerungen

Der Luftangriff auf Magdeburg am 16. Januar 1945 gilt als schwerster Angriff in einer Reihe von Bombardierungen, welche die Stadt während des Zweiten Weltkriegs erleidete. Bei diesem Angriff wurden alleine 12.500 Tonnen Bomben abgeworfen, was zu einem Feuersturm führte, der 60 % der Stadt und 68 % des Wohnraums vernichtete. Die Innenstadt wurde zu 90 % zerstört, wobei die verheerenden Bedingungen zu massiven Versorgungsengpässen führten.

Bereits in den vergangenen Jahren fanden regelmäßige Gedenkveranstaltungen statt, die an die Zerstörung erinnern. In diesem Jahr wurde das Gedenken mit einem speziellen Konzert „Für eine friedliche Welt“ im Opernhaus kombiniert, bei dem Beethovens IX. Sinfonie aufgeführt wurde. Zu den weiteren Höhepunkten gehörte das Glockenläuten um 21:28 Uhr, dem Zeitpunkt der Bombenangriffe aus vor 79 Jahren.

Mit diesen Veranstaltungen wurde nicht nur der Opfer gedacht, sondern auch ein starkes Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt. Magdeburg zeigt somit, dass die Erinnerung an die schlimmen Ereignisse der Vergangenheit auch in der heutigen Zeit ein entscheidendes Element für eine offene und vielfältige Gesellschaft ist.

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