Fridays for Future in Halle: Frustration nach Pandemie und sinkende Zahlen

Fridays for Future kämpft weiterhin für Klimaschutz. Doch der Zulauf in Halle hat stark nachgelassen. Woran liegt's?
Fridays for Future kämpft weiterhin für Klimaschutz. Doch der Zulauf in Halle hat stark nachgelassen. Woran liegt's?

Die Fridays for Future-Bewegung steht im Jahr 2025 vor großen Herausforderungen. Dies zeigt sich besonders in Halle, wo die Teilnehmerzahlen bei den Demonstrationen seit der Corona-Pandemie sinken. Ole Horn, ein Sprecher der lokalen Gruppe, äußert sich gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT zu der Situation und betont, dass die wöchentlichen Freitagsdemonstrationen, die einst das Gesicht der Bewegung waren, während der Pandemie pausierten und seither nicht mehr regelmäßig stattfinden.

Stattdessen konzentrimiert sich die Bewegung auf ausgewählte größere Aktionen wie den bundesweiten Klimastreik. Trotz dieser neuen Formate schwankt die Teilnehmerzahl bei den Veranstaltungen konstant zwischen 1.000 und 2.000 Menschen. Horn macht deutlich, dass sich das Organisationsteam von Fridays for Future Halle aus 10 bis 15 engagierten Mitgliedern zusammensetzt, die regelmäßig an Treffen teilnehmen. Sein persönliches Engagement in der Bewegung reicht bis ins Jahr 2019 zurück.

Frust und Herausforderungen

Eine zunehmende Frustration unter den Unterstützern ist laut Horn bemerkenswert. Viele Menschen glauben, dass ihre Demonstrationen keine spürbaren Auswirkungen haben. Horn beschreibt dies als „katastrophal“, da das Vertrauen der Bürger in die Politik verloren gehe. Diese „Krisenhäufung“ könnte, so vermutet er, eine der Ursachen für die sinkenden Teilnehmerzahlen sein. Interessanterweise zeigen Umfragen, dass das Thema Klimaschutz trotz dieser Herausforderungen für viele Menschen weiterhin von großer Bedeutung ist.

Die Fridays for Future-Bewegung, die ihren Ursprung in Schweden mit Greta Thunbergs Protesten im Jahr 2018 nahm, hat in den letzten Jahren global an Bedeutung gewonnen. Auch in Berlin zog die Bewegung mehrere tausend Schüler an, die mit Bannern wie „Es gibt keinen Planeten B“ und „Schulstreik fürs Klima“ auf die Straße gingen. Während der Pandemie musste die Bewegung jedoch öffentliche Demonstrationen aussetzen, was die Sichtbarkeit und den Druck auf die Regierungen verringert hat.

Strategischer Wandel und die Zukunft der Bewegung

In der Zeit vor der COVID-19-Pandemie war der Rückgang der Teilnehmerzahlen bei den Protesten bereits sichtbar, was zu einem Strategiewechsel führte. Die Bewegung verlegte ihren Fokus von Schulstreiks hin zu direkten Aktionen gegen fossile Brennstoffinteressen und begleitenden Wahlaktivitäten. FFF Deutschland hat sich in der Folge von den traditionellen Protestformen entfernt, um zielgerichteter auf Unternehmen und politische Institutionen Einfluss zu nehmen.

Trotz massiver Erfolge, wie beispielsweise dem größten Klimastreik mit 1,4 Millionen Teilnehmern im September 2019, bleiben die zukünftigen Perspektiven ungewiss. Mangelnde Reaktionen der Regierungen auf die Forderungen von FFF haben dazu geführt, dass die Bewegung ihre Strategien überdenkt. Die Bundesregierung wird für ihr Klimapaket kritisiert, da es den Erwartungen der Aktivisten nicht gerecht wird.

Die Frustration über langsame politische Veränderungen hat bereits dazu geführt, dass einige junge Aktivisten aussteigen. Die Corona-Pandemie stellt zudem eine erhebliche Herausforderung dar, da viele Massenveranstaltungen nicht mehr möglich sind, wodurch die Klimakrise oft in den Hintergrund gedrängt wird. Dennoch bleibt die Bewegung weiter aktiv und setzt auf Online-Veranstaltungen sowie das Motto „Fight every Crisis“, um die Dringlichkeit der Klimakrise im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu halten.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Fridays for Future-Bewegung in der aktuellen Situation mit sinkenden Teilnehmerzahlen, Frustration unter Unterstützern und anhaltenden Herausforderungen kämpft, während sie gleichzeitig versucht, ihre Kernbotschaft in einer sich verändernden Welt zu verbreiten. Weitere Informationen über die Erfolge und Herausforderungen der Bewegung sind in der Dokumentation „Aufschrei der Jugend – Generation ‚Fridays for Future'“ zu finden.

Für weitere Details zu den Herausforderungen von Fridays for Future in Halle können Sie MDR Sachsen-Anhalt besuchen. Zur globalen Perspektive und den Veränderungen durch die COVID-19-Pandemie bietet Yale e360 grundlegende Einblicke. Schließlich dokumentiert Watson die Erfahrungen und Herausforderungen der Aktivisten in der Corona-Zeit und gibt einen tiefen Einblick in das Engagement junger Menschen für Klimagerechtigkeit.

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