Rettungsaktion gegen Tierhortung: 27 Hunde aus erschreckendem Zustand befreit!

Rettungsaktion im Jerichower Land: 27 Hunde aus Animal Hoarding befreit, erhalten Hilfe im Tierheim Burg.
Rettungsaktion im Jerichower Land: 27 Hunde aus Animal Hoarding befreit, erhalten Hilfe im Tierheim Burg.

Im Januar 2025 wurden in einem bemerkenswerten Fall von Animal Hoarding 27 Hunde aus katastrophalen Bedingungen gerettet. Die Tiere waren in einem kleinen Areal am Haus eingesperrt und konnten sich dort nicht bewegen. Die Umgebung war stark verschmutzt, voll mit Kot, Müll und vergammeltem Brot. Zudem fehlten den Tieren Schutzhütten, und im Haus waren starke unangenehme Gerüche zu vernehmen. Das Veterinäramt geriet in die Lage, als es festgestellt wurde, dass sieben der Hunde aggressiv reagierten und für den Transport narkotisiert werden mussten. Dies ist ein extremes Beispiel für die wachsende Problematik des Tierhortens, die sich in Deutschland zunehmend ausbreitet, wie MDR berichtet.

Das Tierheim in Burg hat alle 27 Hunde aufgenommen, von denen viele in einem schlechten Gesundheitszustand waren. Ein Beispiel hierfür ist die Hündin Finja, die stark abgemagert war und unter eingewachsenen Krallen sowie Entzündungen in den Beinen litt. Ein weiterer Hund, namens Drops, war anfangs nicht anfassbar, konnte jedoch inzwischen von der Tierpflegerin gestreichelt werden. Die Tiere werden nun im Tierheim aufgepäppelt und erhalten die notwendige Erziehung, um ihnen eine Chance auf ein neues Zuhause zu geben. Astrid Finger, eine verantwortliche Tierpflegerin, hebt die Notwendigkeit des Trainings hervor, um die Hunde auf eine Vergabe vorzubereiten. Dabei wird deutlich, dass Hunde wie Drops beim Verlassen des Geheges Stress erleben und aktuell lernen, an der Leine zu gehen.

Die Problematik des Animal Hoarding

Animal Hoarding beschreibt das krankhafte Sammeln und Halten von Tieren in großen Zahlen, typischerweise ohne ihnen die angemessene Pflege und Versorgung zu bieten. Laut dem Tierschutzbund erkennen die Betroffenen oft nicht, wie sehr es den Tieren in ihrer Obhut an den notwendigen Qualitäten fehlt. 2023 wurden in Deutschland rund 6.700 Tiere aus Fällen von Animal Hoarding gerettet, wobei die Mehrheit Kleintiere, Katzen und Hunde umfasste. In Sachsen-Anhalt gab es in diesem Jahr zwei dokumentierte Fälle von Animal Hoarding, während zwischen 2012 und 2022 insgesamt acht Fälle vermeldet wurden. Es ist jedoch anzumerken, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist, da viele Fälle nicht in offiziellen Statistiken erfasst werden.

Diese Zustände stellen nicht nur eine Herausforderung für die getroffenen Tiere dar, sondern auch für die Tierheime, die die Tiere aufnehmen. Jedes Animal-Hoarding-Engagement führt zu einer erheblichen zusätzlichen Belastung für die Heime, die häufig unter finanziellem Druck stehen. Die Erstversorgung der Tiere wird zwar vom Veterinäramt übernommen, jedoch müssen die Tierheime alle weiteren Kosten, wie Kastrationen, selbst tragen. Der Anstieg der Futter-, Energie- und Tierarztkosten führt zu einem Platzmangel in vielen Heimen, die ohnehin schon durch die vermehrten Abgaben während der Corona-Pandemie überlastet waren. Wie der WDR hinweist, sind vor allem Katzen und kleine Heimtiere häufig von solchen Fällen betroffen, da sie sich oft schnell vermehren und damit zusätzliche Herausforderungen für die Tierheime darstellen.

Aktuelle Entwicklungen und Lösungsansätze

Die Zahl der dokumentierten Fälle von Animal Hoarding nimmt zu, was größere Herausforderungen für die Tierheime und Veterinärämter mit sich bringt. Im Jahr 2023 meldete der Deutsche Tierschutzbund, dass 6.691 Tiere aus 115 Fällen gerettet wurden. Dies stellt einen Rekord dar. Darüber hinaus wurden in fast der Hälfte dieser Fälle kranke Tiere registriert, und 209 Tiere mussten euthanasiert werden, was die Dringlichkeit der Thematik verdeutlicht.

Um nachhaltige Lösungen zu finden, hat der Deutsche Tierschutzbund ein interdisziplinäres Forschungsprojekt gestartet, um umfassende statistische Daten zu erheben und effektive Präventionskonzepte zu entwickeln. Da die Problematik von Animal Hoarding sowohl die Lebensqualität der betroffenen Tiere als auch die der Menschen bedrängt, ist ein gemeinsames Vorgehen unerlässlich. Die Umstände erfordern ein höheres Bewusstsein in der Gesellschaft und verstärkte Maßnahmen seitens der Behörden, um diesen Missständen entgegenzuwirken.

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