Löschflugzeug „Hexe 1“ im Harz: Neues Kapitel der Brandbekämpfung!

Der Landkreis Harz setzt als erster in Deutschland ein Löschflugzeug ein, um Waldbrände effizienter zu bekämpfen.
Der Landkreis Harz setzt als erster in Deutschland ein Löschflugzeug ein, um Waldbrände effizienter zu bekämpfen.

Das Löschflugzeug „Hexe 1“ ist am Flugplatz Ballenstedt angekommen und markiert einen bedeutenden Schritt für die Waldbrandsaison 2025 im Landkreis Harz. Der Landkreis hat mit einem polnischen Unternehmen einen Vier-Jahres-Vertrag für das Löschflugzeug unterzeichnet, das als erstes in Deutschland eingesetzt wird. Diese Maßnahme erweist sich als besonders wichtig, da die Erfahrungen aus den Großbränden in den Jahren 2022 und 2024 am Brocken die Vorteile des Einsatzes eines Löschflugzeugs deutlich gemacht haben. Die dicht bewaldeten Gebiete im Harz sind oft schwer zugänglich für Einsatzkräfte am Boden.

Die Einsatzzeit dieses Löschflugzeugs ist von April bis Ende September, jeweils bei Tageslicht. Der Vertrag sieht vor, dass das Flugzeug maximal 60 Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort eintreffen muss. Aussagen von Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse unterstreichen die Bedeutung dieses Flugzeugs für schwer zugängliche Brandorte und die oft problematische Löschwasserversorgung.

Vorbereitungen für die Waldbrandsaison

Bereits frühzeitig hat der Landkreis Harz eine europaweite Ausschreibung gestartet, um die erforderlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden umzusetzen. Die Angebote für den Zeitraum vom 1. April bis 30. September sollten bis zum 25. Januar 2023 eingehen. Das Löschflugzeug muss dabei sieben Tage die Woche von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang einsatzfähig sein und ein Minimalkontingent von 2.200 Litern Löschmittel pro Abwurf gewährleisten. Darüber hinaus investiert der Landkreis in Satellitenüberwachung zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden, wofür etwa 40.000 Euro eingeplant sind.

Landrat Thomas Balcerowski hat angekündigt, dass bis zur kommenden Waldbrandsaison zusätzlich weitere Brandschneisen im Nationalpark Harz angelegt werden sollen. Dieser Schritt kommt nicht von ungefähr, denn der Landkreis war im Jahr 2022 ein Schwerpunktgebiet für Waldbrände in Sachsen-Anhalt. Bei einem der extremsten Brände im Nationalpark Harz nahe Schierke kämpften im September rund 1.800 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Der Landkreis musste damals den Katastrophenfall ausrufen, da die eigenen Kräfte nicht ausreichten.

EU-Initiativen zur Brandbekämpfung

Im Rahmen der Europäischen Union sind ebenfalls bedeutende Fortschritte in der Waldbrandbekämpfung zu verzeichnen. Die EU plant die Beschaffung von insgesamt zwölf Löschflugbooten des Typs Canadair DHC-515, um den von Waldbränden betroffenen Ländern Unterstützung zu bieten. Dieses neue Modell hat 15 Prozent größere Löschtanks als sein Vorgängermodell und kann bis zu 7.000 Liter Löschmittel aufnehmen. Die Bestellung umfasst auch zusätzliche Flugzeuge, die den Mitgliedsstaaten im Bedarfsfall leihweise zur Verfügung gestellt werden können.

Die EU-Gemeinschaft koordiniert diese Einsätze und trägt drei Viertel der Transport- und Betriebskosten. Bis zu vier dieser Flugzeuge samt Crew können aus Südeuropa oder Schweden an die Einsatzorte abkommandiert werden. Das Löschen von Waldbränden mit solchen Flugzeugen wird besonders in Südeuropa und Skandinavien als entscheidend angesehen, während der DHC-515 als eines der wenigen speziell für die Luftfeuerbekämpfung konstruierten Flugzeuge gilt.

Mit diesen Entwicklungen im Landkreis Harz und auf EU-Ebene wird die Hoffnung auf eine effektivere Bekämpfung der Waldbrände in der kommenden Saison geweckt, um künftige Naturkatastrophen besser zu bewältigen.

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