Neues Gefängnis in Weißenfels: Ein kontroverses Projekt für die Region!

In einer Bürgerversammlung im Kulturhaus von Langendorf haben sich etwa 500 Einwohner, vorwiegend aus der Region, über die geplante neue Justizvollzugsanstalt (JVA) in Weißenfels informiert. Vor allem Themen wie Sicherheit, möglicher Wertverlust der Grundstücke und die Flächenversiegelung standen im Mittelpunkt der Diskussion. Die Verantwortlichen des Projekts betonten, dass die neue Einrichtung keine Schwerstkriminellen unterbringen werde und die Insassen maximal eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verbüßen sollen, wie MDR berichtet.
Die Pläne für den Bau einer neuen JVA im Burgenlandkreis sind Teil einer strategischen Neuausrichtung des Justizvollzugs in Sachsen-Anhalt. Während ursprünglich Halle als Standort favorisiert wurde, rückt nun Weißenfels in den Fokus. Eine Sprecherin des Finanzministeriums in Magdeburg bestätigte Gespräche mit der Stadt und sieht Weißenfels als gut geeignet für das Projekt. Umfassendere Entscheidungsschritte sind jedoch noch benötig, so Welt.
Details zum Bauprojekt
Das neue Gefängnis soll Platz für 440 Insassen bieten und voraussichtlich an der Autobahn 9-Anschlussstelle Weißenfels errichtet werden. Die Bauzeit wird auf drei Jahre geschätzt, die Kosten von rund 400 Millionen Euro sollen vollständig vom Land Sachsen-Anhalt übernommen werden. Ein Treffen des Ortschaftsrats Langendorf zum Thema ist für Dienstag angesetzt; dessen Votum fließt in die Entscheidung des Stadtrats ein, der am Donnerstag über das Projekt abstimmen möchte. Sollte das Projekt Zustimmung finden, könnte bereits noch in diesem Jahr Baurecht bestehen, so MDR.
Der Standortwechsel von Halle nach Weißenfels überrascht viele lokale Politiker. Die Gründe für diese Entscheidung sind bislang unklar. Besonders die Landtagsabgeordneten der schwarz-rot-gelben Koalition forderten eine Sondersitzung des Rechtsausschusses, um mehr Klarheit über die Hintergründe zu erhalten. Guido Kosmehl von der FDP-Fraktion hebt hervor, wie wichtig ein JVA-Standort im Süden Sachsen-Anhalts sei und welche Vorteile dieser für die Region mit sich bringen kann.
Reaktionen aus der Bevölkerung
Der Oberbürgermeister von Weißenfels, Martin Papke, befürwortet den JVA-Neubau und sieht darin eine Chance zur Strukturstärkung, zusätzlich werden über 300 neue Arbeitsplätze für Beamte erwartet. Rüdiger Erben von der SPD hingegen kritisiert die Informationspolitik zum Projekt und hebt die Wichtigkeit der Akzeptanz in der Bevölkerung hervor, eine Meinung, die auch von dem Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands geteilt wird, die eine bessere Kommunikation mit den Bediensteten fordern. Die Besorgnis der Anwohner über Sicherheit, Grundstückswerte und potenzielle Flächenversiegelung bleibt währenddessen ein zentrales Anliegen in der Diskussion, so Welt.
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