Kita-Krise in Sachsen-Anhalt: Fachkräfte am Limit – Was jetzt passieren muss!

Am 12.03.2025 werden Veränderungen im Personalschlüssel für Kitas in Burgenlandkreis diskutiert, um die Betreuung zu verbessern.
Am 12.03.2025 werden Veränderungen im Personalschlüssel für Kitas in Burgenlandkreis diskutiert, um die Betreuung zu verbessern.

Die Diskussion um den Personalschlüssel in den Kitas Sachsen-Anhalts ist nach wie vor aktuell. Eine mögliche Veränderung könnte die Qualität der Kinderbetreuung erheblich erhöhen. Derzeit erleben einige Kitas in der Region eine Welle von Entlassungen, die sich sowohl auf kommunale Einrichtungen als auch auf freie Träger erstreckt. Während die kommunalen Träger Mitarbeiter entlassen, reduzieren die freien Träger die Stunden ihrer Mitarbeiter.

Carsten Sievers von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen-Anhalt äußert sich besorgt über die Überlastung der Fachkräfte. Trotz einer hohen Anzahl an Kita-Plätzen, langen Öffnungszeiten und einer hohen Fachkraftquote fühlen sich die Erzieherinnen und Erzieher zunehmend überfordert. Dies wirft die Frage auf, wie nachhaltig diese derzeitigen Rahmenbedingungen sind, um eine angemessene Betreuung der Kinder sicherzustellen.

Fachkraftmangel und dringende Forderungen

Trotz der offensichtlichen Probleme sieht das Sozialministerium Sachsen-Anhalt derzeit keine Möglichkeit zur Erhöhung des Personalschlüssels. Diese Entscheidung eröffnet eine Diskussion über die Risiken, die mit einer Erhöhung verbunden sein könnten. Es bestehen Bedenken, dass Einrichtungen ihre Betriebserlaubnis verlieren könnten, wenn die Anforderungen nicht erfüllt werden.

Die GEW fordert daher ein bundesweit einheitliches Gesetz zur Verbesserung des Personalschlüssels. Sachsen-Anhalt hat im Vergleich zu anderen Bundesländern einen der schlechtesten Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen, was die Dringlichkeit dieser Forderung unterstreicht. Daher könnte eine Reform erheblich zur Stabilität und Qualität in der frühkindlichen Bildung beitragen.

Geplante Maßnahmen und Schwerpunkte

Positiv zu berichten ist, dass das Sozialministerium plant, ab dem 1. August 2025 zusätzliches Personal in sogenannten „Bedarfskitas“ bereitzustellen. Hierbei sind 255 Vollzeitstellen vorgesehen, von denen 150 entfristet werden sollen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der sprachlichen Förderung, die als entscheidend für den Übergang von der Kita zur Schule betrachtet wird.

Das Sozialministerium hat ebenfalls angekündigt, die Anzahl der Fachberatungsstellen von zwei auf drei anzuheben. Zusätzlich fördert das ESF-Programm „Empowerment für Eltern“ die Schaffung von 200 neuen Stellen in Kitas, um die Unterstützung der Eltern zu intensivieren.

Die Herausforderungen im Bereich der frühkindlichen Bildung bleiben also bestehen, und die bevorstehenden Maßnahmen könnten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten. Der Dialog zwischen öffentlicher Hand und den Fachkräften ist entscheidend, um Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch den Anforderungen der Erzieher gerecht werden.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen im Bereich der frühkindlichen Bildung in Sachsen-Anhalt, siehe MDR und Bertelsmann Stiftung.

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