Ein Gartenparadies in Schönebeck: Tipps für den eigenen Weinanbau!

Erfahren Sie mehr über die Kleingartenliebe der Wengels und Rietscher im Burgenlandkreis sowie Tipps zum Weinanbau in Schönebeck.
Erfahren Sie mehr über die Kleingartenliebe der Wengels und Rietscher im Burgenlandkreis sowie Tipps zum Weinanbau in Schönebeck.

In der Gartenanlage „Fockendorfer Grund“ in Zeitz entpuppte sich ein Kleingarten als wahres Paradies für Klaus-Dieter Rietscher. Der 64-Jährige erwarb seine Parzelle im Jahr 2013, nachdem ihm und seiner Frau der idyllische Ort bei einem Spaziergang aufgefallen war. Zuvor hatte er einen Garten in der Gleinaer Straße, den er jedoch aufgrund der fehlenden Ruhe aufgab. Sein neuer Garten liegt optimal am Hang, was ihn dazu motivierte, die Möglichkeit des Weinanbaus zu erkunden. Rietscher beschreibt seinen Garten voller Stolz als „Paradies“, das nicht nur ein Rückzugsort, sondern auch ein Ort zum Gärtnern geworden ist.

Die Kleingarten-Saison hält auch im Herbst an, selbst wenn die Meteorologen die Jahreszeit bereits eingeläutet haben. Klaus-Dieter Rietscher ist jedoch nicht der Einzige, der sich intensiv um seinen Garten kümmert. In der nahegelegenen Anlage „Fortuna“ in Schönebeck verbringt Jutta Wengel seit 2009 viel Zeit in ihrem Kleingarten. Diese kleine Anlage, bestehend aus nur zehn Parzellen mit jeweils 800 Quadratmetern, bietet eine intime Umgebung für Gartenfreunde.

Die Kunst des Weinanbaus

Die Wengels, Klaus und Jutta, pflegen in ihrem Garten Weinstöcke, die sie 2009 gepflanzt haben. Anfangs begannen sie mit lediglich zwei Pflanzen, die sie mithilfe von Streben zum besseren Wachstum anleiten. Im Februar erfolgt ein wichtiger Schritt: Die Ranken werden auf ein oder zwei Knospen zurückgeschnitten, um das „Verbluten“ der Pflanzen zu verhindern. Dieser Rückschnitt muss bis spätestens März abgeschlossen sein, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Klaus Wengel betont die Bedeutung regelmäßiger Schnittarbeiten über das ganze Jahr, um Licht und Luftzirkulation zu gewährleisten. Dichte Triebe können Mehltau begünstigen, eine häufige Krankheit beim Weinanbau. Die Wengels haben sich für die frühreife Weinsorte „blauer Portugieser“ entschieden, die von Mitte August bis Mitte September geerntet wird. Bemerkenswert ist, dass sie keinen Wein herstellen, sondern die Trauben verzehren oder zu Saft verarbeiten. Die aufwendige Weinherstellung erfordert spezielles Equipment, das sie nicht nutzen.

Herausforderungen und Empfehlungen für Hobbygärtner

Die klimatischen Bedingungen in Schönebeck sind nicht optimal für den großflächigen Weinanbau, da es an geeigneten Hängen fehlt. Das nächste Anbaugebiet befindet sich in der Region Saale-Unstrut. Für Klaus Wengel ist es wichtig, dass die Weinreben an sonnigen Standorten platziert sind, idealerweise nach Süden ausgerichtet. Er empfiehlt, die Pflanzen während der heißen Sommermonate zwei bis dreimal pro Woche zu gießen, um sie optimal zu versorgen. Zudem verwenden die Wengels bei der Düngung ausschließlich Kaffeesatz als organisches Material und verzichten auf chemische Pflanzenschutzmittel.

Jutta Wengel hat ein besonderes Augenmerk auf die Biodiversität in ihrem Garten. Sie lässt einige Trauben für Tiere wie Bienen und Wespen stehen. Diese Entscheidung trägt zur Förderung der lokalen Fauna bei und zeigt ein tiefes Verständnis für die Natur. Gelegentlich sind die Wengels von der Pockenmilbe betroffen, deren befallene Blätter jedoch leicht entfernt werden können, ohne dass die gesamte Pflanze darunter leidet.

Für Interessierte, die selbst mit dem Weinanbau beginnen möchten, empfiehlt Klaus Wengel, Weinpflanzen in Baumärkten oder Gärtnereien zu kaufen oder Setzlinge von bestehenden Pflanzen zu nehmen. So weht der Wind des Wandels durch die Kleingartenanlagen, wo die Faszination für das Gärtnern weiterhin blüht.

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