Gesundheit

„Taylor Swifts Einfluss: Wie ihre Offenheit Essstörungen enttabuisiert“

Taylor Swift, die Popsängerin und Vorbild für viele ihrer Fans, thematisiert offen ihre eigenen Erfahrungen mit Essstörungen und bietet damit Unterstützung in der Auseinandersetzung mit Körperbildproblemen, was in einer aktuellen Studie von US-Forscherinnen als bedeutender Einfluss auf die psychische Gesundheit ihrer Fans anerkannt wird.

Die Pop-Ikone Taylor Swift hat einen tiefen Einfluss auf eine Generation von Fans, nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch ihre ehrliche Auseinandersetzung mit persönlichen Themen. Ihre Offenheit über ihre frühere Essstörung und den Bezug zu Körperbildfragen spricht viele ihrer Anhänger an. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung von zwei Wissenschaftlerinnen der University of Vermont, die die sozialen Medien analysiert haben, um zu verstehen, wie Swifts Erfahrungen ihren Fans helfen.

Die Forscherinnen Lizzy Pope und Kelsey Rose haben rund 200 Beiträge von Fans auf Plattformen wie Reddit und TikTok untersucht. Die Ergebnisse enthüllen, dass viele Frauen, die sich als Teil der „Swifties“ betrachten, die Sängerin als Vorbild im Umgang mit Essstörungen sehen. Ihre Darstellung von Unsicherheiten und Kämpfen hilft den Fans, sich mit eigenen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Einflussreiche Musik und Texte

Ein zentraler Aspekt der Untersuchung ist die Bedeutung von Swifts Musik. Bestimmte Songs, wie „You’re On Your Own, Kid“ und „Tied Together With a Smile“, werden häufig von Fans zitiert, um persönliche Unsicherheiten zu verarbeiten. Diese Lieder bieten einen Rahmen, einen emotionalen Halt und die Möglichkeit, das eigene Körperbild in einem neuen Licht zu sehen. Es ist bemerkenswert, wie Musik als Therapeutikum wirkt und eine Verbindung zwischen Künstlerin und Fan aufbaut.

Der Studienbericht weist jedoch auch auf die kontroverse Diskussion über Körperbildthemen hin, die durch das Musikvideo zu „Anti-Hero“ ausgelöst wurde. In dem ursprünglichen Clip stand Swift auf einer Waage, die das Wort „fat“ (fett) anzeigen sollte. Während einige Fans das als Kunstwerk und Ausdruck ihrer eigenen Kämpfe verstanden, fühlten sich andere verletzt und kritisierten die Botschaft dahinter. Swift reagierte schnell und änderte den Clip, um das umstrittene Wort zu entfernen.

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Selbstwahrnehmung der Fans in Bezug auf Swift. Einige User vergleichen aktuelle Bilder der Künstlerin mit älteren Aufnahmen und äußern dabei, wie „gesund“ und „glücklich“ sie jetzt aussehe. Dies zeigt, dass das Bild von Taylor Swift auch eine Art Projektionsfläche für eigene Körperbilder und Erwartungen ist. Obwohl viele ihrer Anhänger versuchen, ihre Reise zu verstehen, fällt es ihnen nicht immer leicht, die Sängerin vom Körperlichen zu abstrahieren.

Ein weiterreichender kultureller Einfluss

Die Autorinnen betonen, dass Swifts Wirkung über die Musik hinausgeht. Ihr Einfluss ist so stark, dass er soziale und politische Mobilisierung anstößt. Beispielsweise registrierten sich mehr als 35.000 Menschen für die Wählerregistrierung, nachdem Swift über Instagram dazu aufgerufen hatte. Diese Zahl spricht für die Macht, die sie auf ihre Fangemeinde ausübt.

Zusätzlich stieg der Verkauf eines Trikots ihres Freundes, NFL-Spieler Travis Kelce, um das Vierfache, nachdem Swift eines seiner Spiele besucht hatte. Dies sind klare Indizien für die kulturelle Präsenz, die sie in verschiedenen Lebensbereichen ihrer Fans hat. In ihrer musikalischen Karriere, ihren öffentlichen Auftritten und ihren Botschaften zeigt sie, dass der Einfluss eines Stars weit über die Bühne hinausgeht.

Die Forscherinnen schlussfolgern, dass Swifts Erfahrungen und ihre Bereitschaft, über persönliche Kämpfe zu sprechen, großen Einfluss auf die Wahrnehmung ihrer Fans in Bezug auf Körperbild, Ernährung und psychische Gesundheit haben. Die Überzeugung der Wissenschaftlerinnen ist, dass Swift durch ihre Plattform eine starke Stimme für die Bewegung zur Befreiung von diskriminierenden Schönheitsidealen werden könnte. Sie könnte dazu beitragen, die gesellschaftlichen Vorstellungen von Schönheit und Gesundheit neu zu definieren und einen Wandel hin zu mehr Akzeptanz und Verständnis zu fördern.

dpa/sk

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