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Zukunftsvisionen: Feuerwehrverband fordert Milliarden für Sicherheit

Bei dem Parlamentarischen Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes in Berlin wurde die entscheidende Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Bundeswehr hervorgehoben, während über milliardenschwere Investitionen in die innere Sicherheit diskutiert und die internationale Feuerwehr-Wettbewerbe 2026 in Berlin angekündigt wurden – ein Signal für die Zukunft des Zivilschutzes!

Berlin (ots)

Der Parlamentarische Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) fand kürzlich in der Regierungsfeuerwache Berlin-Tiergarten statt und brachte über 420 Bundestagsabgeordnete, Feuerwehr-Führungskräfte sowie Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung zusammen. Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die zivil-militärische Zusammenarbeit, die auch in den Ansprachen von DFV-Präsident Karl-Heinz Banse sowie Bundesinnenministerin Nancy Faeser angesprochen wurde. Banse betonte die Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen Feuerwehr und Bundeswehr, insbesondere im Kontext der aktuellen Einsätze der Bundeswehr bei Waldbränden im Harz.

Banse äußerte sich auch zu den finanziellen Anforderungen für die innere Sicherheit und forderte, dass zehn Milliarden Euro bereitgestellt werden sollten, um den gegenwärtigen Aufgaben gerecht zu werden. Dieser Betrag sei notwendig, um die momentane Lage stabil zu halten und um der Bevölkerung eine erhöhte Resilienz zu vermitteln. Er warnte davor, dass die Erwartung, dass die Feuerwehr immer und überall zur Verfügung steht, in manchen Situationen nicht erfüllt werden kann. Hierbei unterstützte Dr. Karsten Homrighausen, der Berliner Landesbranddirektor, und sprach von der Notwendigkeit, dass die Bürger Verantwortung übernehmen.

Wichtige Umfrage zur Gewalt gegen Einsatzkräfte

Im Rahmen des Abends wurde die zweite Umfrage über Gewalt gegen Einsatzkräfte vorgestellt, die der DFV in Kooperation mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung durchführt. Banse rief alle Einsatzkräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehren auf, sich daran zu beteiligen, um eine fundierte Datengrundlage zu schaffen, die in politische Handlungsempfehlungen münden könnte.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Ankündigung eines künftigen Europäischen Verbandes der Feuerwehren. Banse betonte, dass es an der Zeit sei, dass die Feuerwehren der EU-Mitgliedsstaaten mit einer starken, einheitlichen Stimme auftreten. Der kommende 2. Europäische Feuerwehrgipfel in Brüssel, der unter der Leitung Deutschlands und Frankreichs stehen wird, soll hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten.

Internationale Feuerwehr-Wettbewerbe 2026

Ein wichtiger Bestandteil der Diskussion war auch die Bewerbung Berlins für die Internationalen Feuerwehr-Wettbewerbe 2026. Bundesinnenministerin Faeser stellte direkt ihre Unterstützung in Aussicht und hob die Chance hervor, dass Feuerwehrangehörige aus über 3.500 Teilnehmern aus der ganzen Welt in Berlin zusammenkommen, um sich sportlich zu messen. Sie betonte die Fähigkeit der Einsatzkräfte, selbst unter schwierigen Bedingungen ihre Fitness und Kompetenz unter Beweis zu stellen.

Faeser sprach ebenfalls die Forderungen des DFV an und unterstützte die Idee eines Sondervermögens für die innere Sicherheit, da die geopolitische Lage auch Auswirkungen auf den Zivilschutz hat. Sie lobte die Feuerwehren als Rückgrat des Zivilschutzes und unterstrich die Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Organisationen.

Zusätzlich erhielt die Bundesministerin die Auszeichnung mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold, was die Wertschätzung und Anerkennung ihrer Unterstützung für die Feuerwehr-Community unterstreicht.

Generalleutnant André Bodemann, Kommandeur des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Bundeswehr sowie die notwendige Kooperation in Krisensituationen. Angesichts hybrider Bedrohungen sei es unerlässlich, dass beide Institutionen gemeinsam arbeiten, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Die Veranstaltung wurde unter der Schirmherrschaft von Mercedes-Benz, T-Mobile sowie der Berliner Feuerwehr durchgeführt und bot zahlreiche Möglichkeiten für Networking und den Austausch von Informationen. Bilder der Veranstaltung sind verfügbar und zeigen die große Resonanz und den ernsthaften Dialog über dringende Themen der Feuerwehr.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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