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Traditionsunternehmen ISHPaper: Insolvenz bedroht über 200 Arbeitsplätze!

In Nidda, Hessen, hat der traditionsreiche Papierhersteller ISHPaper GmbH, der seit 200 Jahren besteht, Insolvenz angemeldet, was die Arbeitsplätze von über 200 Mitarbeitern in Gefahr bringt und für enorme Enttäuschung bei der Belegschaft und der Stadt sorgt – ein Schock nach einem Jahr voller Hoffnung und Investitionen!

Die Insolvenz eines Traditionsunternehmens, das über zwei Jahrhunderte in der Papierproduktion tätig war, hat am Standort Ober-Schmitten in Nidda für große Besorgnis gesorgt. Am Mittwoch, dem 4. September, meldete die ISHPaper GmbH Insolvenz beim zuständigen Gericht in Friedberg an. Diese Nachricht trifft über 200 Beschäftigte, deren Zukunft nun in der Schwebe hängt. Im letzten Jahr schienen die Hoffnungen noch hoch zu sein, als die IS Holding die Firma von dem amerikanischen Konzern Glatfelter für den symbolischen Preis von einem Euro übernahm, nachdem der Standort aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten letztlich geschlossen worden war.

Der Geschäftsführer der IS Holding, Ilkem Sahin, hatte damals optimistisch erklärt, dass man eine „phänomenale Geschichte“ schreiben könne, und plante umfassende Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro in den Niddaer Stadtteil sowie die Rekrutierung neuer Mitarbeiter. Doch diese Vorhaben scheinen nun verloren, da viele Angestellte der Fabrik, die unter anderem Spezialpapiere wie Transparent- und Butterbrotpapier herstellt, geschockt über die Insolvenz reagierten.

Reaktionen auf die Insolvenz

Besonders betroffen zeigt sich der Werkleiter Hagen Knodt, der sich zur Zeit der Insolvenz im Urlaub in Griechenland befand. „Das ist ein Schock, es zieht mir die Schuhe aus“, äußerte er sich in einem Interview. Auch Niddas Bürgermeister Thorsten Eberhard äußerte seine Enttäuschung über die plötzliche Insolvenz: „Von jetzt auf gleich in eine Insolvenz zu gehen, dafür habe ich kein Verständnis.“ Diese unerwartete Wende belastet nicht nur die aktuellen Mitarbeiter, sondern auch diejenigen, die erst kürzlich in das Unternehmen zurückgeholt wurden.

Die Situation ist für die Beschäftigten besonders belastend, da in der Vergangenheit bereits Anzeichen von Stabilität und Wachstum zu erkennen waren. Einige neue Azubis hatten erst im August dieses Jahres ihre Ausbildung begonnen, nun sehen sie sich einem ungewissen Schicksal gegenüber.

Produktpalette und internationale Verbindungen

Die Produkte des Unternehmens wurden nicht nur in Deutschland, sondern auch in Länder wie China, Indien und Japan exportiert. Besonders Transparentpapier, welches unter anderem in der Verpackungsindustrie Verwendung findet, war ein zentraler Bestandteil der Produktion. Strengere Vorschriften zur Reduzierung von Plastik in der EU bieten zudem Potenzial für weiteres Wachstum, was die Situation besonders frustrierend für die Angestellten macht.

Für die Belegschaft wird es nun entscheidend sein, wie die Insolvenz abgewickelt wird. Das Amtsgericht Friedberg hat den Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Jan Markus Plathner als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Er hat bereits Erfahrungen in der Branche gesammelt und wird erste Schritte unternehmen, um zu klären, wie es mit der Fabrik und den Arbeitsplätzen weitergeht.

Derzeit gibt es Berichte, dass für den Monat August keine Löhne gezahlt wurden. Dies hat die Gewerkschaft IGBCE alarmiert, die darauf drängt, dass die betroffenen Mitarbeiter schnellstmöglich Insolvenzgeld erhalten, um ihre finanziellen Belastungen vorübergehend zu mindern.

Die IS Holding ist nicht nur im Papierbereich tätig, sondern hat auch andere Unternehmen, wie den Autozulieferer BBS unter ihrem Dach, der ebenfalls Insolvenz angemeldet hat. Unter diesen Umständen wird die Entwicklung rund um die IS Holding mit Interesse verfolgt, da die wirtschaftliche Zukunft sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Investoren ungewiss bleibt.

Die Insolvenz der ISHPaper GmbH und der damit verbundenen Unsicherheiten und Ängste im Arbeitsumfeld werfen Schatten auf eine einst blühende Branche. Die nächsten Schritte werden entscheidend dafür sein, wie die langjährige Tradition des Unternehmens in Nidda bewahrt werden kann. Mehr Informationen zu diesem Thema finden sie hier.

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