Am 15. Januar 2025 erinnert die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Weimar mit einem Gedenkgottesdienst und einer Filmvorführung an den 96. Geburtstag von Martin Luther King Jr., einem bedeutenden Führer der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Der Gottesdienst findet am 19. Januar in der Jakobskirche statt, während der Film „Selma“ am 20. Januar im Kino „mon ami“ gezeigt wird. Diese Veranstaltungen fallen zusammen mit dem „King Day“, der in den USA als Feiertag gefeiert wird und in diesem Jahr auch mit der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident zusammentrifft, wie evangelisch.de berichtet.
Martin Luther Kings Philosophie des gewaltfreien Protests hatte nicht nur in den USA weitreichenden Einfluss, sondern wirkte auch auf die Menschen in der DDR, wie Pfarrer Michael Haspel betont. Sein Ansatz inspirierte die Friedliche Revolution von 1989, die bedeutende gesellschaftliche Veränderungen einleitete. King wird als herausragender Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit angesehen. Er erhielt 1964 den Friedensnobelpreis und wurde 1968 in Memphis ermordet.
Vermächtnis und Widerstand
King wurde in den 1950er Jahren zum Symbol für den gewaltfreien Protest gegen Rassismus und Segregation in den USA. Sein Engagement begann mit dem Busboykott in Montgomery 1955, der durch die Verhaftung von Rosa Parks ausgelöst wurde. King wurde zum Führer der Montgomery Improvement Association gewählt, die den Boykott organisierte, welcher 381 Tage dauerte und endete, als der Oberste Gerichtshof die Rassentrennung der Busse für verfassungswidrig erklärte. Diese Erfolge und die Gründung der Southern Christian Leadership Conference (SCLC) trugen dazu bei, dass Kings Philosophie des gewaltfreien Widerstands in den folgenden Jahren landesweit verbreitet wurde, wie time.com feststellt.
Die Ereignisse in Birmingham, Alabama, in den frühen 1960er Jahren symbolisierten einen weiteren Wendepunkt. King wurde während der Proteste mehrfach verhaftet und verfasste das berühmte „Letter from Birmingham Jail“, das die Prinzipien des gewaltfreien Widerstands unterstrich. Schockierende Bilder der Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Birmingham führten zu einem Umdenken in der Öffentlichkeit und bei den Politikern. Präsident John F. Kennedy reagierte mit einem Gesetzesentwurf zur Abschaffung der Rassendiskriminierung. Die zahlreichen gewaltfreien Proteste, die von King und der SCLC organisiert wurden, erstreckten sich über das gesamte Land und umfassten Sit-ins, Freedom Rides und Demonstrationen für Gleichberechtigung.
Ein Feiertag des Gedenkens
Die Veranstaltungen in Weimar sind nicht nur eine Hommage an King, sondern auch eine Reflexion seiner Ideale von Gerechtigkeit und moralischem Protest. Die Predigtreihe, die 2014 anlässlich des 50. Jahrestags von Kings Besuch in Ostberlin begonnen wurde, hebt die fortdauernde Bedeutung seiner Botschaft hervor. Im Mittelpunkt stehen Bibelworte, die für King wichtig waren, und die Predigt wird von Pfarrer Haspel gehalten.
Das Gedenken an Martin Luther King ist also nicht nur eine Erinnerung an seine Opferbereitschaft, sondern auch eine Aufforderung, seine Prinzipien des gewaltfreien Protests und der sozialen Gerechtigkeit weiterzuführen. Kings Philosophie hat auch heutigen Bewegungen und Protestformen, die für Gleichberechtigung und soziale Veränderungen eintreten, eine klare Richtung vorgegeben, was sein Erbe bis in die Gegenwart lebendig hält.
