Ab Samstag, dem 29. März 2025, wird die Kunstinstallation „The Universe in a Pearl“ von der renommierten Künstlerin Rebecca Horn in der Hospitalkirche St. Georg in Lößnitz im Erzgebirge präsentiert. Diese Ausstellung ist ein zentraler Bestandteil des Kulturhauptstadt-Projekts „Purple Path“ und verbindet 70 Orte in der Region um Chemnitz auf einem einzigartigen Kunst-Erlebnispfad. Die Installation wird bis zum 30. November 2025 zu sehen sein. Mit ihrem unverwechselbaren Stil hat Horn, die international bekannte Werke schuf, bereits zahlreiche Ausstellungen in Kirchen weltweit gehabt, darunter in London und Berlin.
„The Universe in a Pearl“ besteht aus drei goldenen Trichtern, die über einem verspiegelten Bodenkunstwerk aufgehängt sind. Dabei wird auf die poetische und politisch aufgeladene Handschrift Horns verwiesen, die in ihrem Werk „Konzert für Buchenwald“ eindrucksvoll zum Ausdruck kam. Rebecca Horn, geboren 1944 im Odenwald, studierte an namhaften Institutionen in Hamburg und London und lebte über ein Jahrzehnt in New York, bevor sie sich in Paris niederließ. Während ihrer fast zwei Jahrzehnte andauernden Lehrtätigkeit an der Universität der Künste in Berlin wurde sie unter anderem mit dem japanischen Praemium Imperiale im Jahr 2010 ausgezeichnet. Tragischerweise verstarb Horn im September 2024 im Alter von 80 Jahren.
Historischer Kontext der Hospitalkirche
Die Hospitalkirche, in der Horns Installation zu sehen sein wird, hat eine bemerkenswerte Geschichte. Ihre erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1283 zurück. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrmals durch Brände schwer beschädigt. Die letzte Wiederherstellung fand zwischen 1858 und 1861 im neugotischen Stil statt, und charakteristisch für die Kirche ist das Dach aus Lößnitzer Schiefer, einem regionalen Baumaterial.
Ein engagierter Kreis von Gemeindemitgliedern und Kreativen plant aktuell, die Kirche in eine Kunstkirche zu transformieren. Dabei sollen Themen wie Friedhofs-, Stadt- und Kulturgeschichte sowie diverse Kunstausstellungen im Mittelpunkt stehen. Auch kulturhistorisch bedeutende Grabsteine aus Lößnitzer Schiefer sollen in dieser neuen Nutzung hervorgehoben werden.
Kulturhauptstadt Chemnitz 2025
Das „Purple Path“-Projekt eröffnet vom 11. bis 13. April 2025 mit geführten Touren zu insgesamt 90 Künstlern an allen 70 Orten in Chemnitz und 38 weiteren Gemeinden. Zu den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern gehören namhafte Größen wie Leiko Ikemura, Richard Long und Sean Scully. Die Initiativen rund um die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 sind eine Einladung, unentdeckte Aspekte der Region zu erkunden und ein Jahr voller Kunst, Kultur und Gemeinschaft zu erleben.
Insgesamt sind 223 Projekte geplant, die von lokalen Akteuren sowie internationalen Gästen gestaltet wurden, und mehr als 1.000 Veranstaltungen sind auf dem Programm. Neben der künstlerischen Vielfalt wird auch die Einrichtung von Makerhubs angestrebt, die medialen Austausch sowie kreative Innovation fördern sollen. Diese Initiative ist nur ein Teil eines größeren Ziels: Die Vernetzung von Schulen, Kunst, Unternehmen und dem kreativen Sektor in der Region.
Mit diesen zahlreichen kulturellen Angeboten und dem zentralen Anliegen, verschiedene Perspektiven und Themen zu beleuchten, läutet die Region um Chemnitz ein spannendes und bedeutendes Kapitel im Bereich der Kunst und Kultur ein.