Suspension von Schloss Burgks Museumsleiterin sorgt für Aufregung!
Sabine Schemmrich, Leiterin von Schloss Burgk, wurde suspendiert. Gründe unklar. Das Museum bleibt unter neuer kommissarischer Leitung.

Suspension von Schloss Burgks Museumsleiterin sorgt für Aufregung!
Die Zukunft des Museums Schloss Burgk in Thüringen steht in den Sternen, da die langjährige Museumsleiterin Sabine Schemmrich suspendiert wurde. Laut MDR erfolgten die Abberufung und Beurlaubung Ende November 2024. Eine Sprecherin des Saale-Orla-Kreises, der unter der Leitung von Landrat Christian Herrgott (CDU) für das Museum verantwortlich ist, bestätigte diese Maßnahmen. Die Gründe für die Suspendierung wurden jedoch aus personal- und datenschutzrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht, und auch Schemmrich selbst äußerte sich nicht zu den Vorfällen.
Diese Entscheidung hat in der Thüringer Museumsszene für große Überraschung gesorgt, da Schemmrich das Schloss während ihrer Amtszeit zu einem bedeutenden Zentrum für Exlibris-Kunst in Europa entwickelte. Seit ihrer Ernennung zur Leiterin im Jahr 2012 hat sie zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, darunter die deutschlandweite Eröffnung des Internationalen Museumstags 2022 auf Schloss Burgk.
Schloss Burgk als kulturelles Zentrum
Schloss Burgk, malerisch am Ufer der Oberen Saale gelegen, ist nicht nur ein Ort von historischer Bedeutung, sondern auch ein beliebten Ziel für Kunstliebhaber. Das Schloss gehört zu den charmantesten Schlössern Mitteldeutschlands und beherbergt beeindruckende spätmittelalterliche Wehranlagen sowie historische Wohn- und Schauräume. Die Architektur reicht von gotischen Elementen bis hin zu Barock und Rokoko, was das Schloss architektonisch abwechslungsreich macht. Es gilt als kulturelles Zentrum mit Sammlungen, Ausstellungen und Konzerten, die Besucher aus nah und fern anziehen.
Das Museum selbst ist bekannt für seine umfangreiche Exlibris-Sammlung, die etwa 95.000 Blätter umfasst und damit zu den größten in Europa zählt. Diese Sammlung enthält Werke aus fünf Jahrhunderten und stammt von über 5.000 Künstlern aus mehr als 60 Ländern. Besonders bemerkenswert ist, dass etwa 25.000 Exemplare aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und Mitte der 1930er Jahre stammen. Der Grundstock dieser Sammlung geht auf die Sammlung Heinicke zurück, die 1981 dem Museum übergeben wurde.
Die Zukunft unter kommissarischer Leitung
Nach der Suspendierung von Schemmrich wird das Museum nun kommissarisch von Anja Klötzing geleitet. Klötzing hat angekündigt, das Museum „auf dem bisherigen hohen Niveau“ weiterzuführen. Der aktuelle Stand ist jedoch besorgniserregend, da derzeit keine neuen Sonderausstellungen geplant sind. Die Exlibris-Kunst, die seit Mitte der 1980er-Jahre auf Schloss Burgk gesammelt wird, umfasst bedeutende Werke von Künstlern wie Cranach und Dürer und spiegelt die kulturelle und historische Tiefe des Standorts wider.
Ein Highlight der letzten Jahre war die Schenkung von über 100.000 Blättern aus der dänischen Sammlung „Den Dansk Exlibris Fond“, die laut MDR Ende November 2023 ankam. Diese Schenkung wurde von vier Sammlern initiiert, um den Verlust dieser bedeutenden Sammlung zu verhindern. Die dänische Sammlung wird in Zukunft aktiv im Museum genutzt und steht Wissenschaftlern und anderen Institutionen zur Verfügung.
Mit rund 250.000 historischen Papiere und mindestens 70 Prozent originaler Grafiken wird Schloss Burgk zunehmend zu einer wichtigen Adresse für Exlibris-Kunst. Die Sammlungen haben unterschiedliche Profile und decken mit ihrer Vielfalt die kulturellen Strömungen in Mitteleuropa, Osteuropa sowie Westeuropa ab. Diese Entwicklung macht das Schloss zu einem faszinierenden Ort für Kunstinteressierte und Historiker.
Was die Suspendierung von Schemmrich und die Führung des Museums langfristig bedeuten könnte, bleibt abzuwarten. Die gesamte Kulturlandschaft in Thüringen und darüber hinaus wird die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen.