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Rekord-Waldbrände in Thüringen: Ostthüringen im Flammenmeer!

Thüringen erlebt nach einem verheerenden Großbrand in Ronneburg im September eine Rekord-Waldbrandsaison 2024, die die Statistiken seit der Wende sprengt und Ostthüringen zum neuen Hotspot der Flammen macht!

Die Waldbrandsaison in Thüringen hat in diesem Jahr beunruhigende Ausmaße angenommen. Die Landesforstanstalt hat festgestellt, dass die verbrannte Fläche von Wäldern und Wiesen so hoch ist wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Ein wesentlicher Grund dafür ist ein Großbrand in Ronneburg, der Anfang September wütete. Horst Sproßmann, Sprecher von Thüringenforst, äußerte sich dazu besorgt: „Das wäre definitiv der größte Waldbrand bisher.“ Aktuelle Schätzungen gehen von einem Flächenverlust zwischen 21 und 30 Hektar aus. Zum Vergleich: Der vorherige Negativrekord für einen Einzelbrand lag bei nur neun Hektar.

Ursprünglich zeichnete sich die Saison 2024 als unspektakulär ab. Bis zum Ronneburger Brand hatte es lediglich 25 Waldbrände gegeben, die zusammen eine Fläche von 5,6 Hektar betrafen. Sproßmann stellte fest: „Ohne diesen Brand wäre das Jahr statistisch nicht auffällig.“ Im Vergleich dazu war die bisher rekordschwache Saison im Jahr 2022, in der es 70 Brände und eine Fläche von 22 Hektar gab, noch harmlos. Rückblickend auf die vergangenen Jahre zeigt sich auch, dass der „Jahrhundertsommer“ 2003 mit seinen 90 Bränden und 17 Hektar verbrannter Fläche Spitzenwerte erreichte.

Ostthüringen als Krisenregion

Besonders betroffen ist Ostthüringen, das sich als Hotspot für Waldbrände etabliert hat. Die Region erinnert Sproßmann an die kritische Situation in Brandenburg, wo deutlich mehr Brände stattfinden. Kiefernbestände auf trockenen, sandigen Böden begünstigen die Entstehung von Feuer, da die harzreichen Kiefern besonders leicht entflammbar sind. Während in Brandenburg im Durchschnitt 350 Brände pro Jahr auftreten, bringt es Thüringen im gleichen Zeitraum lediglich auf 28.

Die Wetterbedingungen haben, laut Sproßmann, auch in diesem Jahr ihren Einfluss geltend gemacht. Der August hat sich als klassischer Hochbetrieb für Waldbrände herausgestellt, während der Frühling mit regnerischen Bedingungen eine gewisse Entspannung brachte. „Direkt im März oder April ist oft viel trockenes Gras vorhanden, das zusätzlich zur Brandgefahr beiträgt“, so der Sprecher weiter.

Eine weitere Problematik stellt die Herkunft der Brände dar. Bei etwa der Hälfte der Fälle lässt sich die Ursache nicht klären. Rund 15 bis 20 Prozent der Waldbrände sind auf fahrlässiges Verhalten zurückzuführen, etwa auf weggeworfene Zigaretten oder unvorsichtiges Grillen. Im Jahr trugen natürliche Ursachen wie Blitzschläge nur zu ein oder zwei Prozent der Brände bei.

Diese steigenden Zahlen sowie die intensiven Bedingungen werfen Fragen auf für die Waldbewirtschaftung und den Naturschutz in Thüringen, wobei die Lautstärke der Alarmglocken lauter wird. Wenn sich die Situation nicht verbessert, könnte die Thematik umso dringlicher werden, insbesondere wenn andere Bundesländer wie Brandenburg weiterhin unter ähnlichen Bedingungen kämpfen müssen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.stern.de.

dpa

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