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Neues Ärztezentrum in Roßleben: Bürgermeister kämpft um gelingende Umsetzung

Der Bürgermeister Steffen Sauerbier plant, den leerstehenden ehemaligen Rewe-Markt in Roßleben, Thüringen, in ein Ärztezentrum umzuwandeln, um der drohenden medizinischen Unterversorgung durch den bevorstehenden Ruhestand älterer Ärzte entgegenzuwirken, doch die Umsetzung steht aufgrund bürokratischer Hürden und finanzieller Unsicherheiten auf der Kippe.

In einem kleinen Ort in Thüringen, der circa 6.000 Einwohner zählt, steht ein ehemaliger Rewe-Markt seit geraumer Zeit leer. Dieses leere Gebäude ruft nicht nur Erinnerungen an die einst geschäftigen Einkaufstage wach, sondern wird nun zum zentralen Punkt eines ehrgeizigen Infrastrukturplans, der von Bürgermeister Steffen Sauerbier (SPD) initiiert wird.

Sauerbier verfolgt seit längerem den Traum eines eigenen Ärztezentrum für die Gemeinde Roßleben. Die Dringlichkeit dieses Vorhabens ist gewachsen, da die örtlichen Ärzte größtenteils im Rentenalter sind und ihr Verlust die medizinische Versorgung in der Region gefährden könnte. Laut Sauerbier beträgt das Durchschnittsalter der praktizierenden Ärzte über 60 Jahre, was die Notwendigkeit eines neuen Zentrums unterstreicht, um junge Mediziner zu gewinnen.

Ein Ärztezentrum für Roßleben

Das geplante Ärztezentrum soll im ehemaligen Rewe-Gebäude entstehen, das mit seinen großzügigen 750 bis 800 Quadratmetern idealen Raum für mehrere Arztpraxen bietet. Die zentrale Lage im Ort und die vorhandene Infrastruktur, einschließlich eines bereits ansässigen Sanitätshauses, machen den Standort besonders attraktiv. „Es wäre der perfekte Platz, um den Ärzten eine Anlaufstelle zu bieten und gleichzeitig den Bewohnern die nötige medizinische Versorgung zu ermöglichen“, erklärt Sauerbier.

Trotz des vorhandenen Plans sieht sich der Bürgermeister jedoch mit Herausforderungen konfrontiert. Unklare Zuständigkeiten und langwierige bürokratische Prozesse behindern den Fortschritt. Sauerbier berichtet von Schwierigkeiten, da ihm gesagt wurde, dass der Landkreis für die Umsetzung zuständig sei und er daher nicht allein handeln könne. „Die Mühlen der Behörden mahlen einfach zu langsam“, zeigt sich der Bürgermeister frustriert.

Dringlichkeit der Umsetzung

Die Zeit drängt. Sauerbier ist deutlich, wenn er sagt: „Ich kann jetzt nicht mehr länger warten.“ Ob das Rewe-Gebäude saniert oder möglicherweise abgerissen werden müsse, ist noch ungewiss. Um jedoch praktikable Lösungen für die neuen Ärzte zu schaffen, sind klare Schritte erforderlich. Es existiert bereits eine vielversprechende Mieterin, die derzeit in einer Praxis einer Verwandten arbeitet und sich vorstellen kann, im neuen Ärztezentrum tätig zu werden. Sauerbier ist überzeugt: „Wenn die Räumlichkeiten einmal geschaffen sind, werden die Ärzte sicher kommen.“

Eine weitere Herausforderung liegt in der Finanzierung des Projektes. Der Bürgermeister hat vor, die erforderlichen Mittel in den Haushalt für das kommende Jahr einzuplanen, doch das genaue Zeitfenster für die Amortisation des Projekts bleibt unklar. „Wir müssen einen Weg finden, das alles zu finanzieren. Es ist im Interesse aller notwendig, denn irgendwann wird jeder auf eine gute medizinische Versorgung angewiesen sein“, betont Sauerbier.

Das Projekt des Ärztezentrums in Roßleben zeigt den schleichenden Wandel einer Gemeinde, die sich um ihre Zukunft sorgt. Durch die Initiative des Bürgermeisters wird nicht nur ein physischer Raum neu gestaltet; vielmehr wird auch ein wichtiges Thema angesprochen: die medizinische Grundversorgung in ländlichen Regionen. Das Schicksal des ehemaligen Rewe-Marktes steht somit für einen breiteren Trend, der die Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels in Deutschland widerspiegelt.

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