Das Kreiskrankenhaus Greiz hat vor kurzem ein fortschrittliches, minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten (PAVK) eingeführt. Diese schweren Durchblutungsstörungen, hauptsächlich in den Beinen, betreffen in Deutschland rund eine Million Menschen und sind häufig die Folge von Arteriosklerose, einer Gefäßverkalkung. Risikofaktoren sind unter anderem Alter, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen. Besonders stark betroffen sind ältere Menschen, bei denen Beschwerden oft mit einer reduzierten Gehstrecke beginnen, bevor sie schließlich auch in Ruhe auftreten und im schlimmsten Fall zu Gewebeabsterben führen können.
Zu den ersten Patienten, die von dieser neuen Behandlungsmethode profitierten, gehört Frau E., die unter gravierenden Durchblutungsstörungen in beiden Beinen litt. Diese wurden durch Engstellen und Verschlüsse der Bauch- und Beckenschlagadern verursacht. Vor der Intervention war sie nicht in der Lage, längere Strecken zurückzulegen; maximal 200 Meter waren ihr möglich. Das minimalinvasive Verfahren wird unter der Leitung von Andreas Wieczorek, dem Leitenden Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, durchgeführt.
Innovatives Behandlungsverfahren
Das neu etablierte Verfahren im Kreiskrankenhaus Greiz zeichnet sich durch einen schonenden Ansatz aus. Dabei verzichtet man auf größere operative Zugänge und Bypass-Transplantate. Stattdessen wird die Leistenschlagader durch die Haut punktiert, und die Gefäßverengungen werden mithilfe einer intravaskulären Stoßwellentherapie behandelt. Nach der Fragmentierung der Verengungen erfolgt die Rekonstruktion der Arterien durch die Implantation von sogenannten „gecoverten Stents“.
Frau E. hatte nach der Intervention Grund zur Freude. Bereits einen Tag nach dem Eingriff konnte sie aufstehen und wieder gehen. Am zweiten postoperativen Tag verließ sie sogar das Krankenhaus und berichtete von einer deutlichen Verbesserung ihrer Symptome, einschließlich einer wieder normalen Temperatur in den Füßen. Ihr Ziel ist es, bald wieder längere Strecken von bis zu fünf Kilometern zurücklegen zu können.
Erweiterung des Leistungsangebots
Mit der Einführung dieses Verfahrens erweitert das Kreiskrankenhaus Greiz sein Leistungsspektrum in der Gefäßchirurgie signifikant. Modernste Technologien und eine hochmoderne Angiographieanlage im Hybrid-OP, der 2021 eröffnet wurde, ermöglichen es, ein umfassendes Behandlungsspektrum anzubieten. Dieses reicht von der Diagnostik über interventionelle Therapien bis hin zu operativen Eingriffen, die zunehmend kombiniert werden, um individuelle Behandlungskonzepte zu schaffen. Der Ansatz des „total vascular care“ stellt sicher, dass Patienten eine umfassende und abgestimmte Therapie erhalten.
Zusammenfassend bietet das Kreiskrankenhaus Greiz mit seiner neuen minimalinvasiven Behandlungsmethode eine vielversprechende Lösung für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit, die sich mit den belastenden Symptomen dieser Erkrankung auseinandersetzen müssen. Die rasche Genesung von Frau E. ist ein ermutigendes Beispiel für die Fortschritte in der modernen Medizin.
Um mehr über die Hintergründe der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und deren Ursachen zu erfahren, können interessierte Leser die ausführlichen Informationen bei SLK Kliniken oder UniversitätsSpital Zürich nachlesen. Weitere Details über die neuen Verfahren im Kreiskrankenhaus Greiz finden sich auch auf Vogtlandspiegel.