Am 9. März 2025 überschreitet die Luftqualität in Greiz den festgelegten Grenzwert für Feinstaub deutlich. Der Messwert an der Messstation in der Mollbergstraße beträgt mit 44 µg/m³ eine alarmierende Höhe, die als „schlecht“ im Luftqualitätsindex (LQI) eingestuft wird. Der Grenzwert für Feinstaub, der als ungefährlich gilt, liegt zwischen 0 und 25 µg/m³. Die Messungen wurden zwischen 10:00 und 13:00 Uhr durchgeführt, und es wurde von einer hohen Luftverschmutzung in der Umgebung der Station berichtet.
Die Überwerte sind besonders besorgniserregend für sensible Personengruppen, wie Asthmatiker und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien zeigen, dass Feinstaub (PM₂,₅) Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen oder verstärken kann. Empfehlungen für Risikogruppen beinhalten, Sport und anstrengende Aktivitäten im Freien zu vermeiden und statt dessen Aktivitäten in gut belüfteten, klimatisierten Räumen durchzuführen. Zudem wird das Tragen von FFP2-Masken in Risikozonen bei fortlaufend schlechter Luftqualität nahegelegt.
Aktuelle Luftbelastung in Deutschland
Die Daten zu Feinstaub sind nicht nur auf Greiz beschränkt. Nach den neuesten Informationen des Umweltbundesamtes sind die Belastungen durch Feinstaub in Deutschland in den letzten Jahren zwar gesunken, aber weiterhin gesundheitsschädlich. Laut einer Untersuchung überschreiten 99 % der Messstationen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für PM₂,₅, welche einen Jahresmittelwert von maximal 5 µg/m³ vorschreiben. Besonders betroffen sind Großstädte wie München und Essen, in denen die Grenzwerte für Stickstoffdioxid ebenfalls überschritten werden.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert, dass die Bundesregierung bis Anfang 2025 klare Grenzwerte laut WHO festlegt. Einhaltung dieser Grenzwerte könnte nach Schätzungen jährlich bis zu 28.900 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub verhindern. In Deutschland sind zurzeit Feinstaubbelastungen von bis zu 25 µg/m³ erlaubt, während US-Behörden den Wert auf 9 µg/m³ gesenkt haben. In Städten wie Leipzig wurden kontinuierlich hohe Feinstaubwerte von bis zu 56 µg/m³ gemessen, die die gesundheitsgefährdenden Eigenschaften von Luftschadstoffen verdeutlichen.
Gesundheitsrisiken durch Feinstaub
Eine Betrachtung der gesundheitlichen Auswirkungen zeigt, wie ernst die Situation ist. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland etwa 232.900 sogenannte Disability-Adjusted Life Years (DALYs) aufgrund von Feinstaub registriert, was eine signifikante Halbierung im Vergleich zu 2010 darstellt. Faktoren wie schlechte Luftqualität werden immer wieder mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter COPD, Lungenkrebs und Diabetes Typ 2. Der Rückgang der PM₂,₅-Belastung ist zwar zu verzeichnen, jedoch hat sich der Rückgang seit 2016 verlangsamt.
Es ist evident, dass die Ursachen für die Luftverschmutzung tief in den Strukturen der Urbanisierung und Industrie verankert sind. Während individuelle Verhaltensweisen wie Bewegung und gesunde Ernährung zur Verbesserung der persönlichen Gesundheit beitragen können, bleiben viele Luftschadstoffe ein Resultat von politischen Entscheidungen. Die Verantwortung, die Luftqualität zu verbessern, liegt daher nicht nur bei den Bürgern, sondern in steigenderem Maße auch bei der Politik, die endlich angemessene Maßnahmen ergreifen muss, um die Umwelt- und Gesundheitsschutzstandards zu erfüllen.