Gotha

Traumatische Erinnerungen: Wenn Hochzeitsfreuden zu einem Horrortrip werden

In André Wesches Filmbesprechung zu "SOMETHING IN THE WATER" wird die Geschichte von Meg (Hiftu Quasem) erzählt, die nach einem homophoben Übergriff in London ein Jahr später bei der Hochzeit ihrer Freundin in der Dominikanischen Republik erneut mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, als eine unerwartete Begegnung mit Haien die Feierlichkeiten in eine Überlebenskampf verwandelt – ein aktuelles Werk, das trotz Genre-Konventionen durch Charaktertiefe und Humor besticht.

„SOMETHING IN THE WATER“ bringt frischen Wind in das Haigenre und setzt sich mit ernsten Themen auseinander, ohne die Spannung aus den Augen zu verlieren. Der Film von Regisseurin Hayley Easton Street schildert nicht nur den klassischen Überlebenskampf, sondern thematisiert auch Freundschaft, Trauma und den Umgang mit Diskriminierung. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Schreckensszenarios, das für Fans des Genres sowohl vertraut als auch neu ist.

Die Geschichte beginnt in London, wo die Hauptdarstellerin Meg, gespielt von Hiftu Quasem, und ihre Freundin Kayla (Natalie Mitson) während ihres Nachhausewegs plötzlich Opfer eines homophoben Übergriffs werden. Dieses traumatische Erlebnis stellt nicht nur die körperliche Sicherheit der beiden Frauen in Frage, sondern wirkt sich auch nachhaltig auf ihre Freundschaft aus. Ein Jahr später wird Meg zu einer Hochzeit eingeladen, die in einem luxuriösen Resort in der Dominikanischen Republik stattfindet. Dies ist der Ort, an dem sich die Geschichte entscheidend wendet.

Wiedersehen unter gefährlichen Umständen

Die Rückkehr nach einem Jahr und das Wiedersehen mit Kayla sind für Meg sowohl freudig als auch herausfordernd. Die Hochzeit von Lizzie (Lauren Lyle), die ihren wohlhabenden Partner geheiratet hat, wird zum Schauplatz eines Junggesellinnenabschieds, der in eine andere Dimension ausbricht. Doch der geplante Spaß verwandelt sich schnell in einen Überlebenskampf, als die Gruppe auf einem alten Motorkahn zu einer abgelegenen Insel fährt. Was als fröhlicher Ausflug beginnen sollte, verwandelt sich in einen Albtraum, als die erste Rückenflosse eines Hais auf der Oberfläche des Wassers auftaucht.

Easton Streets Ansatz, neben dem Horror auch die Beziehungen zwischen den Frauen zu erforschen, ist eine erfrischende Wendung. Die Charaktere sind nicht bloß Stückfiguren in einem Horrorszenario; sie haben Tiefe, Vergangenheit und die Kämpfe, mit denen viele Frauen konfrontiert sind. Während des Films wird deutlich, dass die emotionalen Wunden, die im ersten Teil der Geschichte entstanden sind, nicht so leicht heilbar sind – ein Aspekt der Charakterentwicklung, der einem typischen B-Movie oft fehlt.

Ein Genre mit neuem Flair

Der Film bleibt trotz seiner ernsthaften Untertöne dem gewohnten Schema des Horrorgenres treu, mit den erwartbaren Spannungselementen. Humor scheint in den Szenen auf, in denen die Damen sich über alltägliche Themen wie Darmreinigung unterhalten – ein erfrischendes Element, das das Publikum lockert. Die Balance zwischen Horrorelementen und zwischenmenschlichen Beziehungen gibt „SOMETHING IN THE WATER“ einen eigenen Farbton.

Insgesamt ist „SOMETHING IN THE WATER“ ein Film, der nicht nur die Fans des Horror-Genres begeistert, sondern auch diejenigen anspricht, die an tiefergehenden Geschichten interessiert sind. Während Megs Reise von Trauma und Wiedersehen stark im Vordergrund steht, wird der Horror der Haie nicht vernachlässigt – sie sind weniger ein unsichtbarer Feind als vielmehr eine Metapher für die unsichtbaren Bedrohungen, die Frauen in der Gesellschaft erleben.

Mit einer Laufzeit von 85 Minuten bietet der Film Spannung und Emotionen ohne Übertreibung. Die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarstellerinnen, insbesondere die von Hiftu Quasem, tragen zur Authentizität der Geschichte bei. „SOMETHING IN THE WATER“ ist kein Must-See, aber eine solide Wahl für alle, die in die Gewässer von Angst und Freundschaft eintauchen möchten.

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