Am 22. November 2024 entdeckte die Erfurterin Doreen F. auf einem Parkplatz am Lutherstein eine erschütternde Szene, die sie umgehend auf Facebook teilte. Ihre Mitteilung erzählte von Raben, die über etwas in einer Hecke kreisten. Neugierig und besorgt ging sie dem nach und fand dabei zwei Hasen, einen weißen und einen braunen, die in der Kälte lagen. In einer Zeit, in der Tierschutz zunehmend in den Fokus der Gesellschaft rückt, stellt dieser Vorfall die Dringlichkeit der Rettung von Tieren in Not erneut unter Beweis. Doreen alarmierte schnell Freunde, die ihr zur Seite standen, um Hilfe zu leisten.
Die Rettungsaktion verlief unterschiedlich: Der weiße Hase ließ sich schnell fangen, während der braune Hase mobiler war und sich versteckte. Dennoch konnte Doreen beide Hasen mit der Unterstützung ihrer Freunde erfolgreich einfangen. Anstatt die Tiere ins Tierheim zu bringen, was in solchen Fällen oft der Fall ist, organisierte sie einen Stall sowie Futter und sorgte dafür, dass die Hasen in Sicherheit waren. Mittlerweile haben sich die beiden Tiere gut bei Doreen eingelebt und sind ein Teil ihres Lebens geworden.
Engagement für Tierschutz
Der Vorfall spiegelt das wachsende Engagement von Tierschützern in Erfurt wider. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz des Tierschutzvereins Erfurt e.V. bei der Rettung von Tieren. In der Thüringer Allgemeinen wurde am 02.08.2024 über die schwierigen Fangaktionen von Katzen in einem verwahrlosten Haus in Kerspleben berichtet. Ein Todesfall hatte die Situation kompliziert, weshalb der Tierschutzverein um Unterstützung bat. Tierschützer und Polizisten arbeiteten mehrere Tage lang im Haus, um die Katzen einzufangen.
Die Fangaktionen gestalteten sich herausfordernd, da die Lebensbedingungen der Tiere alles andere als optimal waren. Die Tierschützer leisteten täglich frische Bestückung der Fallen und sorgten für die Reinigung der Katzentoiletten, was schließlich bestätigte, dass die Katzen noch anwesend waren. Ab dem 19. Juli übernahm das Veterinäramt Erfurt die Aufgabe, die Tiere zu retten. Dank des Engagements aller Beteiligten konnte die Rettung schlussendlich erfolgreich abgeschlossen werden, und die Rettungsgeschichte wurde mit Dankeszeilen des Vereins „Tierretterhilfe“ gewürdigt.
Rettung von Tieren weltweit
Diese Ereignisse in Erfurt sind nur ein kleiner Teil eines viel größeren Netzwerks von Tierschutz, das sowohl lokal als auch international aktiv ist. Laut Informationen von Pro Animale wurden im Jahr 2023 insgesamt 836 Tiere gerettet. Darunter waren 458 Hunde, 137 Katzen und viele andere Tierarten. Die Organisation, die 1985 gegründet wurde, hat sich der Rettung und Pflege von Tieren in Not verschrieben.
Die Mission von Pro Animale umfasst Rettungen in Deutschland sowie in Ländern, in denen Tierquälerei und Misshandlungen an der Tagesordnung sind. Dazu gehören notleidende Tiere aus Hundelager in Rumänien, Polen und Spanien sowie Straßenhunde aus verschiedenen europäischen Ländern. Im Rahmen solcher Einsätze können auch Tiere von Schlachthöfen und Schlachttransportern freigekauft werden. Die Zahlen demonstrieren eindrücklich, wie wichtig und notwendig die Tierschutz- und Rettungsarbeit ist.
Im Kontext der jüngsten Entwicklungen in Erfurt und darüber hinaus wird deutlich, dass jeder Einzelne durch Engagement und Aufmerksamkeit einen Beitrag leisten kann, um das Leben von Tieren zu verbessern und sie vor Leid zu bewahren.