Kassel (ots)
Der internationale Wert von Testamenten wird am 13. September, dem „Internationalen Tag des Testaments“, gewürdigt. Diese Initiative wurde bereits 2011 ins Leben gerufen. Auch wenn das Wort Testament oft mit Trauer assoziiert wird, ist es tatsächlich ein Werkzeug, mit dem Menschen über ihren Tod hinaus Gutes tun können. Es schafft nicht nur Sicherheit für Angehörige, sondern bietet ebenso die Möglichkeit, gemeinnützige Projekte zu unterstützen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. spielt eine zentrale Rolle in der Förderung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Erbe und Nachlass. Diese humanitäre Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, die Gräber von Kriegstoten zu suchen und deren Geschichten zu erzählen, im Auftrag der Bundesregierung. Durch die politischen Veränderungen, die sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 ergaben, konnte der Volksbund seine Aktivitäten auf Osteuropa ausdehnen und zehntausende Schicksale aufklären, was zu einer großen Zahl neuer Mitglieder führte.
Erbschaftsmarketing als Lösungsansatz
In den 1990er Jahren begann der Volksbund, ein Konzept namens „Erbschaftsmarketing“ zu entwickeln, um seinen Mitgliedern Hilfestellung zu leisten. In Zusammenarbeit mit Rechtsanwälten und Notaren wurde ein kostenfreies Beratungsangebot geschaffen. Insbesondere in diesen Veranstaltungen wurde aufgezeigt, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Testament und die damit verbundenen rechtlichen Fragen auseinanderzusetzen. Ziel der Initiative ist es, rechtliche Unsicherheiten zu verringern und Familienkonflikte zu vermeiden, die aus einer unklaren Erbregelung resultieren können.
In den letzten Jahren hat die Corona-Pandemie dazu geführt, dass viele der Präsenzveranstaltungen nicht geboten werden konnten, doch der Volksbund hat reagiert und sein Angebot auf digitale Formate ausgeweitet. So stehen mittlerweile mehr als 100 Vorträge über die Plattform „Vorsorge-TV“ zur Verfügung, die das Wissen rund um das Thema Nachlass und Testament auf verständliche Weise vermitteln.
Erbrechtsanwalt Jan Bittler betont in einem Interview die Relevanz, sich mit der eigenen Erbfolge auseinanderzusetzen. „Die gesetzliche Erbfolge,“ erklärt er, „stellt nicht immer die beste Lösung dar und führt oft zu Konflikten, vor allem wenn es um Vermögenswerte geht, die strittig sein können.“ Ein Testament regelt diese Fragen und gibt den Erblassern die Kontrolle darüber, wie ihr Nachlass verteilt werden soll.
Die historische Rolle des Volksbundes ist ebenfalls von Bedeutung. Seit seiner Gründung im Jahr 1919 sucht die Organisation im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote, insbesondere im Ausland. Jährlich erreichen die Bildungs- und Jugendangebote der Organisation etwa 38.000 junge Menschen. Diese Projekte sind oft nur durch Spenden und testamentarische Zuwendungen möglich, die die humanitäre Arbeit des Volksbundes unterstützen.
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