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Schwedts PCK-Raffinerie sichert sich langfristig Öl aus Kasachstan!

PCK-Raffinerie in Schwedt sichert sich langfristige Rohöllieferungen aus Kasachstan bis Ende 2025 und reagiert damit auf die Energiekrise – während die Opposition auf mehr Transparenz pocht!

In einer wichtigen Entwicklung für die PCK-Raffinerie in Schwedt, soll die Belieferung mit Rohöl aus Kasachstan verlängert werden. Dies wurde vom Bundeswirtschaftsministerium bestätigt, nachdem ein Folgevertrag zwischen Rosneft Deutschland und Kasachstan unterzeichnet wurde. Ziel ist es, die Versorgungssicherheit zu garantieren und die Geschäftstätigkeit sowohl von Rosneft Deutschland als auch von der PCK-Raffinerie sowie den Raffinerien Miro und Bayernoil langfristig abzusichern.

Im vergangenen Jahr lieferte Kasachstan laut Regierungsangaben rund eine Million Tonnen Rohöl an die PCK-Raffinerie. Für das laufende Jahr haben die Parteien vereinbart, 1,4 Millionen Tonnen zu liefern. Besonders hervorzuheben ist, dass die aktuellen Verträge eine Belieferung über das Jahr 2024 hinaus sicherstellen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Vertrag nicht direkt zwischen der Bundesregierung und Kasachstan besteht, sondern zwischen den beiden deutschen Tochtergesellschaften von Rosneft, die die Mehrheit an der Raffinerie halten.

Vertragsdetails und mögliche Erweiterungen

Rosneft-Sprecher Burkhard Woelki informierte die Presse, dass der Vertrag mit Kasachstan bis Ende 2025 verlängert wurde. Dies umfasst eine monatliche Öllieferung von 100.000 Tonnen, wobei es möglich ist, diese Menge je nach Bedarf zu erhöhen. Diese Flexibilität wird als entscheidend angesehen, um auf Marktentwicklungen reagieren zu können.

<pDie PCK-Raffinerie spielt eine zentrale Rolle in der Energieversorgung Nordostdeutschlands, indem sie Heizöl, Benzin, Diesel und andere essentielle Produkte bereitstellt. Angesichts der geopolitischen Veränderungen und der Abkehr Deutschlands von russischem Öl im Jahr 2023 ist die Sicherstellung alternativer Rohölquellen von enormer Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Betriebsfähigkeit der Raffinerie.

Ein weiterer Aspekt dieser Situation ist die kritische Haltung des Linken-Bundestagsabgeordneten Christian Görke, der seine Enttäuschung über die Entscheidung äußerte, das erweiterte Rohölangebot aus Kasachstan nicht anzunehmen. Die Einschätzung, dass die Bundesregierung möglicherweise nicht alle Optionen in Betracht zieht, könnte im politischen Diskurs weiteres Interesse wecken.

Hintergründe zu Rosneft und der EU-Kommission

Die beiden Rosneft-Töchter halten 54 Prozent der Anteile an der PCK-Raffinerie. Diese Anteile hingegen unterstehen seit September 2022 der Treuhandverwaltung des Bundes. Es laufen derzeit Verkaufsverhandlungen für diese Anteile, die gemäß Informationen aus Insiderkreisen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen. Ein möglicher Käufer ist Katar, was die geopolitische Dimension des Geschehens unterstreicht.

Des Weiteren könnte ein Eigentümerwechsel der Rosneft-Töchter erhebliche Auswirkungen auf die Genehmigung einer geplanten staatlichen Unterstützung für den Ausbau einer Pipeline zwischen dem Hafen Rostock und Schwedt haben. Dies ist laut dem Wirtschaftsministerium von hoher Relevanz, da die EU-Kommission eine vorläufige Bewertung zu diesem Thema vorgenommen hat. Die mögliche Förderung von bis zu 400 Millionen Euro zur Ertüchtigung der Pipeline könnte als Beihilfe gerechtfertigt werden, vorausgesetzt, dass die russische Rosneft nicht mehr als indirekter Eigentümer auftritt.

Die Fortführung der Öl-Lieferungen aus Kasachstan und die damit verbundenen Vertragsveränderungen sind also nicht nur für die PCK-Raffinerie selbst, sondern auch für die regionalen Märkte von erheblicher Bedeutung. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.sueddeutsche.de.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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