In Bad Segeberg haben sich 70 Jugendliche aus 13 Schulen versammelt, um beim Planspiel „Jugend im Kreistag“ ihre Stimmen zu Themen abzugeben, die ihnen am Herzen liegen. Unter der Leitung von Kreistagsabgeordneten Diane Brügmann diskutieren die Neunt- und Zehntklässler über wichtige Anträge, die von einem Zebra-Blitzer zur Verbesserung der Fußgängersicherheit bis hin zu einem fleischlosen Schulessen reichen. Diese Initiativen könnten bald auf dem Tisch des echten Kreistages landen, wie LN berichtete.
Die Jugendlichen haben sich in sechs Arbeitsgruppen organisiert, um über ihre Anliegen zu diskutieren. Kreistagspräsident Jörg Buthmann betont, dass die Jugendlichen keine Vorgaben erhalten, sondern selbstständig Lösungen erarbeiten sollen. Ein zentrales Thema ist die Sicherheit im Straßenverkehr. Die AG Sicherheit schlägt vor, einen Zebrastreifen-Blitzer als Pilotprojekt in Wahlstedt einzuführen. Dieser soll aktiv werden, wenn ein Autofahrer einen Fußgänger beim Überqueren des Zebrastreifens gefährdet. Die Kosten von 30.000 Euro sollen durch die Bußgelder refinanziert werden.
Demokratie hautnah erleben
Die Abstimmung über den Blitzer-Antrag endet jedoch in einem Gleichstand: 27 Stimmen für und 27 gegen. Damit wird der Antrag abgelehnt. „Das ist Demokratie“, kommentieren die Jugendlichen die Entscheidung. Trotz dieser Niederlage gibt es auch Erfolge zu verzeichnen. Ein Antrag zur besseren Beleuchtung von Radwegen mittels Bewegungsmeldern wird angenommen, ebenso wie die Forderung nach mehr Standorten für den Verein für Jugend und Kulturarbeit.
Ein weiteres Highlight der Sitzung ist der Vorschlag, in den Berufsschulen des Kreises an zwei Tagen in der Woche vegetarisches Essen anzubieten. Dieser Antrag findet breite Zustimmung und könnte ein wichtiger Schritt in Richtung gesünderer Ernährung für die Schüler sein. Die Idee eines interkulturellen Cafés wird ebenfalls positiv aufgenommen, was die Vielfalt und Integration in der Region fördern könnte, wie KN berichtete.
Innovative Ideen für die Zukunft
Die AG ÖPNV bringt die Idee von „mobilen Bushaltestellen“ ein, die durch vorhandene Laternen zwischen bestehenden Haltestellen markiert werden sollen. Diese innovative Idee stößt jedoch auf Skepsis, da viele Fragen zur Umsetzung offenbleiben. Trotz der Herausforderungen zeigen die Jugendlichen großes Engagement und den Willen, ihre Umgebung aktiv mitzugestalten.
Die Ergebnisse des Planspiels sind nicht nur ein Test für die Jugendlichen, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, um zu lernen, wie Kommunalpolitik funktioniert. Die Anträge, die hier beschlossen werden, könnten in naher Zukunft tatsächlich umgesetzt werden, was den Jugendlichen das Gefühl gibt, dass ihre Stimmen zählen und sie etwas bewirken können.
Insgesamt zeigt das Planspiel „Jugend im Kreistag“, wie wichtig es ist, die Meinungen der jungen Generation in politische Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Die Themen, die die Jugendlichen auf die Agenda setzen, sind nicht nur für sie selbst von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. Die kommenden Entscheidungen des Kreistages werden zeigen, wie ernst die Anliegen der Jugendlichen genommen werden.