In Bad Segeberg brodelt es! Die Segeberger Tafel, eine wichtige Anlaufstelle für Bedürftige, steht nicht nur vor der Herausforderung, die große Nachfrage zu bewältigen, sondern sieht sich auch mit einer gefährlichen Verkehrssituation konfrontiert. Viermal in der Woche strömen die Menschen zur Efeustraße 1, um dringend benötigte Lebensmittel zu erhalten. Doch die Vorsitzende Kirsten Tödt und ihr Team sind alarmiert: Autos rasen oft viel zu schnell an den wartenden Kunden vorbei, was die Situation lebensgefährlich macht, wie LN berichtet.
Die Efeustraße, wo die Tafel ihren Standort hat, ist eine stark befahrene Straße mit zwei Fahrstreifen und einer Abbiegespur. Die Wartenden müssen oft auf der Straße stehen, da der Platz auf dem Gehweg nicht ausreicht. „Die Autos kommen mit hoher Geschwindigkeit aus der Rosenstraße“, warnt Tödt. Ihre Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation ruht auf einem Antrag der SPD-Fraktion im Bauausschuss, der eine Tempo-30-Zone während der Öffnungszeiten der Tafel fordert.
Gefährliche Einmündung und politische Reaktionen
Die Einmündung der Rosenstraße ist ein weiteres Problem. Sie wurde großzügig gestaltet, was viele Autofahrer dazu verleitet, die Kurve mit überhöhter Geschwindigkeit zu nehmen. Bauausschussvorsitzender Wolfgang Tödt sieht hier ein „absolutes Gefahrenpotenzial“. Bürgermeister Toni Köppen unterstützt die Idee, die Anlieger-Interessen zu berücksichtigen, während die CDU die Situation als unbedenklich einstuft und stattdessen einen Zebrastreifen vorschlägt. Doch Tödt hält diese Idee für „Quatsch“ und betont, dass dies das Problem nicht lösen würde.
Die Tafel hat derzeit 480 Ausweise im Umlauf, wobei die Mehrheit der Kunden aus der Ukraine stammt. Die Organisation ist gut aufgestellt, was die Lebensmittelversorgung angeht, und plant sogar den Bau eines Unterstands für wartende Kunden, um die Wartezeit bei schlechtem Wetter zu erleichtern. „Viele kommen mit dem Bus und haben kein Geld, um sich in ein Café zu setzen“, erklärt Tödt.
Lebensmittelkontrolle sorgt für Aufregung
Doch nicht nur die Tafel sorgt für Schlagzeilen. Am 8. November 2024 führte die Polizei in Bad Segeberg eine Kontrolle bei einem Kleintransporter durch, der Tiefkühlware transportierte. Dabei stellte sich heraus, dass die Temperatur der Fleischspieße im Laderaum viel zu hoch war. Statt der geforderten -18 Grad Celsius lag die Temperatur bei nur -4,5 Grad. Die Lebensmittelaufsicht ordnete die Vernichtung der Ware an und ein Strafverfahren wurde eingeleitet, wie Presseportal berichtete.
Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Segeberger Tafel und die Stadt Bad Segeberg konfrontiert sind. Während die Tafel um die Sicherheit ihrer Kunden kämpft, bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadtverwaltung ergreifen wird, um die gefährliche Verkehrssituation zu entschärfen und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.