Schleswig-Flensburg

Grundschulrettung in Kieholm: Gemeinden planen Schulzweckverband!

Wird die Grundschule in Kieholm und Steinbergkirche durch einen neuen Schulzweckverband gerettet, obwohl die Schulen im Amt Geltinger Bucht aufgrund sinkender Schülerzahlen vor dem Aus stehen?

In der charmanten Region rund um die Geltinger Bucht gibt es positive Nachrichten für die Grundschulen in Kieholm und Steinbergkirche. Diese Schulen stehen möglicherweise nicht vor der Schließung, was vielen in der Gemeinde ein großes Anliegen ist. Die beteiligten Gemeinden – Steinbergkirche, Hasselberg, Maasholm und Stoltebüll – planen, einen eigenen Schulzweckverband zu gründen, um die Zukunft ihrer Bildungseinrichtungen zu sichern.

Ein entscheidender Hintergrund für die aktuellen Entwicklungen ist ein Bericht des Landesrechnungshofs aus dem Jahr 2017. Darin wurde empfohlen, aus finanziellen Gründen einige Schulstandorte im Amt Geltinger Bucht zu schließen. Die Befürchtung war, dass die Schülerzahlen in Kieholm und Steinbergkirche unter die kritische Marke von 80 fallen könnten, was die Schließung hätte nach sich ziehen können. Ein Beschluss, der im vergangenen Jahr im Amtsausschuss gefasst wurde, konzentrierte sich zunächst auf die Schulen in Gelting und Sterup.

Schülerzahlen und Herausforderungen

Die Lage hat sich jedoch verändert, berichtet Henning Jürgensen von der Initiative „Unsere Grundschulen“, der auch in der SPD aktiv ist. „Ein grundlegender Grund für die Entwicklungen ist, dass die Kindergärten in Steinbergkirche und Kieholm gut gefüllt sind“, erklärt er und weist auf steigende Schülerzahlen hin. So verzeichnet Steinbergkirche aktuell 92 Schüler, während Kieholm mit einer stabilen Schüleranzahl punktet, da Schulkinder aus Kapelln dort untergebracht werden, wo die Kapazitäten in ihrer Heimatgemeinde nicht ausreichen.

Obwohl die Gemeinden finanziell zusätzlich gefordert sind, sieht Jürgensen die Situation eher als „Nullsummenspiel“ – die Belastung sei nicht so hoch, wie ursprünglich befürchtet. Zudem müssen sich die Schulgebäude nicht verstecken: Sie sind in relativ gutem Zustand und könnten das Schulangebot weiter unterstützen.

Ungewisse Zukunft und weitere Schritte

Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es jedoch noch keine endgültigen Beschlüsse. Johannes-Friedrich Vogt, Bürgermeister von Sterup, äußert Skepsis über das Vorhaben. Ob die geplanten Änderungen tatsächlich so umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten, da noch die Zustimmung von Schulrätin, Bildungsministerium und der Kommunalaufsicht erforderlich ist. Amtsdirektorin Sandra Karjel zeigt sich optimistisch und hofft auf einvernehmliche Lösungen aller Gemeinden im Amtsgebiet.

Die Situation im gesamten Bundesland Schleswig-Holstein zeigt, dass in den letzten Jahren nur wenige Grundschulen geschlossen wurden. Aktuell existieren fast 400 Grundschulstandorte, das sind nur drei weniger als vor einem Jahrzehnt. Viele der kleineren Schulen arbeiten heute lediglich als Außenstellen. In einigen benachbarten Gemeinden, wie dem Amt Süderbrarup, haben sich die Gemeinden für den Bau einer neu konzipierten Grundschule entschieden. Dort wurde die Nordlicht-Schule eingeweiht, die seit 2017 in Betrieb ist. Allerdings sind in Mohrkirch, Norderbrarup und weiteren Orten die Grundschulen inzwischen nicht mehr existent.

Wie sich die Entwicklungen in Kieholm und Steinbergkirche weiter gestalten werden, bleibt abzuwarten. Die beteiligten Gemeinden sind jedoch optimistisch und setzen sich aktiv für den Erhalt ihrer Schulen ein, was die örtliche Bevölkerung sehr erfreut. Mehr über die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen kann man hier nachlesen.

Lebt in Spandau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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