PolitikRendsburg-EckernfördeSchleswig

Blauzungenkrankheit: Deichsperrungen an der Westküste ignoriert!

Die Blauzungenkrankheit breitet sich seit Anfang August in Schleswig-Holstein aus, weshalb über 100 Kilometer Deiche an der Westküste gesperrt wurden, um die bereits geschwächten Rinder und Schafe zu schützen – trotz wiederholter Verstöße von Spaziergängern gegen die Schilder.

Schleswig-Holstein sieht sich seit Anfang August 2024 mit einem ernsthaften Problem konfrontiert: Die Blauzungenkrankheit hat viele Rinder und Schafe in der Region betroffen. In Reaktion darauf hat der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) drastische Maßnahmen ergriffen und mehr als 100 Kilometer Deichabschnitte an der Westküste für Spaziergänger gesperrt, um die angeschlagenen Tiere zu schützen.

Auf Föhr sind derzeit alle Landesdeiche geschlossen, ebenso in vielen anderen Gebieten wie Nordstrand, rund um Glückstadt, Brunsbüttel und Friedrichskoog. Laut LKN.SH sollten diese Sperrungen den Tieren helfen, sich zu erholen, doch die Realität zeigt, dass viele Besucher die Regeln ignorieren. Fabian Lücht vom LKN berichtet, dass seine Organisation bereits von Schäfern Beschwerden über Diskussionen bezüglich der Deichsperrungen erhalten hat. „Das Verhalten der Menschen ist bedauerlich, da die Tiere stark geschwächt sind,“ erklärt Lücht weiter.

Sensibilisierung für die Tiergesundheit

Immer öfter wird beobachtet, dass Spaziergänger, Radfahrer und auch Hunde die Tiere aufscheuchen, was deren Stresslevel erhöht und den Heilungsprozess verlangsamen könnte. Der LKN appelliert daher an alle, die vor Ort sind, die Deichsperrungen ernst zu nehmen. Es ist entscheidend, die Tiere in dieser empfindlichen Phase nicht zusätzlich zu belasten.

  • Föhr (von Wyk bis Utersum)
  • bei Dagebüll
  • Nordspitze Amrum
  • Nordstrand (rund um die Halbinsel)
  • westlich von Husum (Lundenbergsand/Simonsberg)
  • nördlicher Abschnitt in Eiderstedt (Osterhever bis Tetenbüll)
  • Meldorfer Bucht (ab Speicherkoog bis Warwerort)
  • Kronprinzenkoog (vom Schöpfwerk Steertloch bis Kronenloch)
  • Friedrichskoog bei der Seehundstation
  • Elbdeich in Brunsbüttel
  • Brokdorfer Strand
  • Kollmar über Glückstadt bis Borsfleth

Spaziergänger könnten auf den gesperrten Deichabschnitten vor unerwartete Alternativen gestellt werden, da es momentan keine ausgewiesenen Umgehungsrouten gibt. Fabian Lücht ermutigt die Besucher, die vielen anderen Fußwege innerhalb der Deichregion zu nutzen, die hervorragend zum Spazierengehen geeignet sind.

Der Ausbruch der Blauzungenkrankheit hat für die betroffenen Landwirte schwerwiegende Folgen. Bis zum 12. September meldete das Landwirtschaftsministerium positive Befunde aus 1.100 Rinder- und Schafhaltungen. Die Krankheit, die durch die Mückenart Gnitzen übertragen wird, betrifft zwar vor allem wiederkäuende Tiere, stellt jedoch kein Risiko für Menschen dar. Der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten kann ohne Bedenken erfolgen.

Die Lage in den betroffenen Betrieben ist angespannt. Das zuständige Unternehmen in Jagel hat aufgrund der Notwendigkeit, verendete Tiere abzuholen, zusätzliche Mitarbeiter eingestellt und arbeitet teilweise in Sonderschichten. Schäfer Sven Scheffler hat bereits einen erheblichen Verlust von 861 Tieren hinnehmen müssen, während er vor dem Ausbruch der Krankheit noch fast 4.000 Tiere besaß. Diese Situation verdeutlicht die Dringlichkeit, sowohl Tierschutzmaßnahmen zu ergreifen als auch einen respektvollen Umgang mit den gesperrten Bereichen zu fördern.

Die Blauzungenkrankheit ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die durch ein Virus ausgelöst wird, und die derzeit in Deutschland um sich greift. Trotz der Herausforderungen, die sie mit sich bringt, bleibt der Verzehr von Produkten aus betroffenen Tieren unbedenklich. Die regionale Landwirtschaft steht vor der Aufgabe, die Gesundheit ihrer Tiere zu sichern und gleichzeitig die Einhaltung der Sperrungen von Seiten der Öffentlichkeit zu verbessern.

Mehr Informationen zu dieser Situation finden Sie hier.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"