Rendsburg-Eckernförde

Alkoholfreier Wein: Teurer Luxus oder gesunde Alternative?

Alkoholfreier Wein kostet mehr als die alkoholhaltige Variante – Winzer Johannes Trautwein aus Lonsheim erklärt, warum aufwendigere Produktionsverfahren und die Notwendigkeit, das Aroma zu bewahren, dafür verantwortlich sind!

Die Welt des Weins ist vielerorts ein Thema von großem Interesse, insbesondere wenn es um neue Trends geht. Ein solcher Trend ist alkoholfreier Wein, der einen rauen Ruf hat, weil viele glauben, er sollte günstiger sein als seine alkoholhaltigen Pendants. Doch das Gegenteil ist der Fall. Experten erklären, dass die Herstellung von alkoholfreiem Wein deutlich kostspieliger ist, da sie zahlreiche zusätzliche Arbeitsschritte erfordert.

Johannes Trautwein, ein Winzer aus dem rheinhessischen Lonsheim, hebt hervor, dass der Produktionsprozess bei alkoholfreiem Wein etwa doppelt so energieintensiv ist. Zudem müssen Winzer beim Grundwein besonders aufpassen, denn dieser muss von herausragender Qualität sein. „Ein Fehler kann fatal sein, da alle geschmacklichen Komponenten, die nicht verdampfen, wie die Säure, konzentrierter werden“, erklärt Trautwein. Es ist wichtig, dass der Wein, der entalkoholisiert werden soll, aromatisch und absolut sauber ist, um ein qualitativ hochwertiges Endprodukt zu garantieren.

Der Prozess der Entalkoholisierung

Um den Alkohol aus dem Wein zu entfernen, wird meist die Vakuumdestillation verwendet. Diese Methode wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Rüdesheimer Winzer Carl Jung erfunden und wird heute noch eingesetzt. Trautweins Weingut in Lonsheim verfügt über eine hochmoderne, voll digitalisierte Anlage, die nach diesem Prinzip arbeitet. In dieser Anlage wird der Grundwein auf etwa 30 Grad Celsius erhitzt. Ein besonders niedriger Luftdruck ermöglicht es, denn hier entweicht der Alkohol schon bei geringeren Temperaturen, was das Aroma schont.

Das Besondere an diesem Prozess ist, dass die Aromen, die beim Erhitzen verloren gehen könnten, während der Destillation aufgefangen und wieder zurückgeführt werden können. So bleibt der charakteristische Geschmack des Weins auch trotz des Entzugs des Alkohols erhalten. Dieser technische Aspekt ist entscheidend, um die Qualität des alkoholfreien Weins zu gewährleisten und ist ein weiterer Grund dafür, dass die Produktion teurer ist als bei herkömmlichem Wein.

Johannes Trautwein erläutert, dass die geschickte Handhabung der Vakuumdestillation eine Kunst für sich darstellt. Die Winzer müssen sicherstellen, dass der gesamte Prozess unter kontrollierten Bedingungen abläuft, um die feinen und flüchtigen Aromen nicht zu verlieren. Ein hoher technischer Aufwand zusammen mit der Notwendigkeit, besonders hochwertige Trauben auszuwählen, treiben die Kosten für alkoholfreien Wein in die Höhe.

Die Nachfrage nach alkoholfreiem Wein nimmt zu, was ebenfalls einen Einfluss auf die Preisgestaltung hat. Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen, die keinen Alkohol enthalten, gleichzeitig aber den Genuss und das Erlebnis eines guten Weins bieten. Für viele Winzer, die sich auf die Produktion von alkoholfreiem Wein konzentrieren, stellt die Qualität des Produkts eine hohe Priorität dar. Diese Entwicklungen zeigen, dass der alkoholfreie Wein nicht nur ein einfacher Trend ist, sondern auch eine ernsthafte und qualitativ hochwertige Option für Weinliebhaber darstellen kann.

Um mehr über die Technologien und Herausforderungen in der Herstellung von alkoholfreiem Wein zu erfahren, lohnt es sich, detaillierte Berichte auf www.shz.de zu lesen.

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