Der FC Schalke 04 steckt einmal mehr in einer tiefen Krise, und Trainer Karel Geraerts wird immer stärker unter Druck gesetzt. Trotz einer Bekräftigung des Sportdirektors Marc Wilmots, die Loyalität zu seinem belgischen Kollegen aufrechtzuerhalten, scheinen die Tage des Coaches nach dem kommenden Heimspiel gegen Darmstadt 98 gezählt zu sein. Der jüngste Rückschlag, eine 0:2-Niederlage beim Karlsruher SC, hat die Situation weiter verschärft.
„Es gibt keine Trainerdiskussion“, erklärte Wilmots nach der Niederlage. Jedoch ist klar, dass die drei Niederlagen in den ersten fünf Spielen für die Schalker nicht akzeptabel sind. „Wir arbeiten weiter, es gibt keine Zweifel bei mir“, fügte er hinzu. Dennoch ist die Realität für Schalke in der aktuellen Saison düster, denn mit nur vier Punkten aus fünf Spielen sind sie weit von den begehrten Aufstiegsplätzen entfernt.
Krise im Verein und kritische Stimmen
Geraerts selbst äußerte nach der Niederlage Bedenken, dass die Unruhe im Verein zunehmen könnte. „Wir haben sehr schwach verteidigt“, kritisierte er das Verhalten seiner Abwehr in der entscheidenden Spielsituation. Der KSC nutzte eine Schwäche in der Schalker Defensive, als Budu Siwsiwadse in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf. Der Coach beschrieb die Szene als „ein Spieler gegen vier Verteidiger“, was den Eindruck erweckt, dass seine Schützlinge nicht in der Lage sind, auch einfachste Aufgaben zu meistern.
Ein internes Machtspiel könnte die zukünftige Planung maßgeblich beeinflussen. Nach dem Wechsel von Ben Manga, der offiziell als Kaderplaner fungiert, aber auf der gleichen Hierarchie-Ebene wie Wilmots operiert, stellt sich die Frage, wie die Entscheidungen innerhalb des Vereins getroffen werden. Manga ist zurzeit im Urlaub, aber seine Rückkehr könnte bald zu einer kritischen Bewertung der Trainerposition führen, insbesondere wenn Schalke auch gegen Darmstadt und Preußen Münster nicht punkten kann.
Der Einfluss von Ben Manga
Die Personalentscheidung, Geraerts an der Seitenlinie zu belassen, ist nicht nur eine Frage des Vertrauens, sondern auch ein politisches Statement. Geraerts hatte in der letzten Partie mit Spielern begonnen, die erst seit kurzem Teil des Teams sind. Dies war ein gewagter Schritt, denn es stellte die von Manga verpflichteten Neuzugänge in die Öffentlichkeit. Insbesondere Felipe Sanchez und Martin Wasinski gerieten nach ihrer schlechten Leistung in der Startelf in die Kritik.
Wenn diese Spieler und der Trainer nicht schnellstmöglich die nötigen Ergebnisse liefern, könnte die Stimmung intern kippen. Trainer Geraerts steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Verantwortlichen zurückzugewinnen und eine Strategie zu entwickeln, die die Defensivschwächen anspricht, bevor die Situation für alle Beteiligten unhaltbar wird.
Insgesamt zeigen die aktuellen Ergebnisse und die interne Uneinigkeit auf der Führungsebene von Schalke 04, wie prekär die Situation im Verein ist. Ob Geraerts das Vertrauen zurückgewinnen kann, hängt nicht nur von seinem eigenen Engagement ab, sondern auch von den kommenden Spielen, die entscheidend für die weitere Saison sein könnten. Ein scheiterndes Projekt könnte schwerwiegende Konsequenzen für den gesamten Verein haben – eine Entwicklung, die sowohl Fans als auch Experten mit Sorge beobachten werden.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen bei Schalke 04 und den nächsten Spielen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.shz.de.