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Mozarts Erbe: Ein unvergesslicher Abschluss des SHMF in Lübeck

Das diesjährige Schleswig-Holstein-Musik-Festival fand mit einem glanzvollen Abschlusskonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle statt, bei dem der neue Chefdirigent der NDR-Radiophilharmonie, Stanislav Kochanovsky, zusammen mit Solisten und dem Schleswig-Holstein-Festivalchor Mozarts beeindruckendes Requiem präsentierte, und vorfreudige Ausblicke auf das kommende Festival im Sommer 2025, das Istanbul als Schwerpunktstadt feiert, gegeben wurden.

Die Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) erlebte am Abschlusswochenende des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals (SHMF) ein außergewöhnliches musikalisches Erlebnis. Während die sinkende Sonne über der Trave einen Hauch von Wehmut verbreitete und den Sommer nach acht Wochen ausklingen ließ, wurde der Festakt mit den zeitlosen Klängen von Wolfgang Amadeus Mozart zu einem unvergesslichen Abend. Insbesondere das Requiem in d-Moll, ein monumental-unvollendetes Werk, das oft als das Vermächtnis des berühmten Komponisten angesehen wird, stand im Mittelpunkt des Geschehens.

Der Abend begann mit den frühbarocken „Tre Pezzi per orchestra“, bearbeitet von Bruno Maderna, gefolgt von Mozarts berühmter Symphonie Nr. 25 in g-Moll. An der Spitze der Darbietung stand Stanislav Kochanovsky, neuer Chefdirigent der NDR-Radiophilharmonie, der gekonnt vier Solisten zusammen mit dem Schleswig-Holstein-Festivalchor durch die Klänge der beiden eindrucksvollen Nächte leitete.

Ein Meisterwerk in bewegten Zeiten

Die Geschichte hinter Mozarts Requiem ist bewegend und tragisch. Beauftragt wurde das Stück von Graf von Waldegg, einem Mann, der berüchtigt dafür war, anonyme Werke für sich selbst in Auftrag zu geben. Mozart selbst ahnte nicht, dass er am 5. Dezember 1791, kaum 35 Jahre alt, an einem rheumatischen Fieber sterben würde, während das Requiem nur zu zwei Dritteln vollendet war. Die Vervollständigung des Werkes übernahm nach Mozarts Tod seine Witwe Constanze sowie seine Schüler Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr. So wurde das Requiem noch bei der Beerdigung Mozarts am 10. Dezember 1791 gehört, wo sein Freund Schikaneder die Musik aufspielen ließ.

Trotz dieser rechtlich komplexen Vorgeschichte war in der Lübecker Aufführung nichts von der Grauzone zu spüren. Kochanovsky schaffte es, das Publikum in die erhabene und erhebende Welt Mozarts zu entführen, was am Ende des Abends mit tosendem Beifall belohnt wurde. Ein Zeichen für die ungebrochene Faszination, die Mozarts Musik auch nach Jahrhunderten ausübt.

Ausblick auf die Zukunft des SHMF

Bereits während der letzten Klänge und dem versammelten Applaus lieferte der Festivalintendant Christian Kuhnt einen Vorgeschmack auf den nächsten Sommer: „Istanbul wird der Städteschwerpunkt des SHMF 2025“, verriet er, wobei die Stadt zwischen Europa und Asien als ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen beschrieben wird. Vereinte Klänge aus verschiedenen Epochen werden sich präsentieren, von der ersten bekannten Komponistin Kassia, die um 810 in Konstantinopel geboren wurde, bis zu modernen Komponisten wie Fazil Say.

Das Festival hat sich im Laufe seiner Geschichte als Plattform für bedeutende musikalische Begegnungen und kulturelle Erlebnisse etabliert. Man darf feststellen, dass der SHMF nicht nur ein zeitlich begrenztes Ereignis ist, sondern vielmehr ein kontinuierliches Engagement für die Musik und Kunst, das sowohl historische als auch zeitgenössische Werke miteinander verbindet.

Mit der ehrfurchtgebietenden Darbietung und den boomenden Erwartungen für das kommende Jahr bleibt der SHMF ein bedeutendes Kulturerlebnis, das die Zuhörer auch im nächsten Sommer erneut begeistern wird.

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